Kurz vor der Schlussrunde im Ringen um Opel hat Deutschland sein Engagement für den bevorzugten Bieter Magna erhöht. Bund und Länder wollten den Staatskredit für den Zulieferer von 4,5 Milliarden Euro zunächst komplett alleine stemmen, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Homann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Donnerstag. Der Verwaltungsrat von GM will angeblich am Freitag über Opel beraten.
"Wir haben General Motors angeboten, die ganze Summe bereitzustellen", sagte Homann, der Leiter der Opel-Arbeitsgruppe von Bund und Ländern ist, der FAZ. Andere europäische Staaten mit Opel-Werken würden zunächst nicht beteiligt. Die Last bei der Finanzierung des Darlehens solle ebenso wie der schon ausgezahlte Kredit von 1,5 Milliarden Euro zu gleichen Teilen auf Bund und Länder entfallen. Diese Lösung sei GM-Verhandlungsführer John Smith in einem Brief angeboten worden. Dadurch würden langwierige Verhandlungen in Europa verhindert.
Erst später solle die Last der Staatskredite mit den anderen europäischen Opel-Ländern - darunter Großbritannien, Spanien, Polen und Belgien - geteilt werden, sagte Homann. Schlüssel dafür sei die Zahl der nach dem Verkauf gesicherten Arbeitsplätze. Wie aus Verhandlungskreisen verlautete, kommt der Verwaltungsrat von General Motors am Freitag in Detroit zusammen. Dabei könnte es zu einer Empfehlung für einen Opel-Käufer kommen.
Die Spitzen von GM und Magna wollten indes am Donnerstag in Detroit zusammenkommen, wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtete. Die halbstaatliche russische Sberbank bietet zusammen mit Magna für Opel und wurde von den USA lange Zeit kritisch gesehen.