Der neue Aufsichtsratschef der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank, der ehemalige ÖVP-Wirtschaftsminister Johannes Ditz, hat in einem Interview im ORF-Morgenjournal zusätzlichen Kapitalbedarf für die Bank nicht kategorisch ausschließen wollen. Dies sei in einer turbulenten Zeit mit unsicheren Wachstumsprognosen nicht möglich. Ditz betonte aber auch, dass die Bank "grundsätzlich viel Substanz" habe.
Ditz will eine Strategie entwickeln, mit der sichergestellt werden kann, dass das Steuergeld, das in die Rettung der Bank gesteckt wurde, auch wieder "rückgeführt werden kann". Auf die Frage, ob die Hypo "scheibchenweise" an andere Banken verkauft werden könnte, meinte der Ex-Minister: "Zunächst ist es nichts Negatives, wenn man Teile, wo man glaubt, dass sie woanders besser aufgehoben sind, abgeben würde." Insgesamt glaube er aber daran, dass das Geldinstitut saniert und in eine positive Zukunft geführt werden könne.
Eine Ablöse des Hypo-Vorstandsvorsitzenden Franz Pinkl steht nicht zur Diskussion: "Ich glaube, dass hier der Eigentümer eine Vertrauensbasis im Zuge der Übernahme der Bank aufgebaut hat, das ist zu respektieren." Er sei generell der Auffassung, dass man mit dem derzeitigen Vorstandsteam einmal arbeiten müsse und erst sehen, wie die weitere Entwicklung zu beurteilen sei. Die Bank brauche sowohl Kontinuität im Unternehmen als auch einen Neuanfang.
Würde man sich von einem Vorstand trennen, der jetzt gerade den Einblick gewonnen habe, gehe viel Information verloren. Er gebe den Vorständen einen "Vertrauensvorschuss", dieser sei absolut gerechtfertigt. Der Rest werde sich in der Arbeit und in der Zusammenarbeit ergeben. Das wichtigste Ziel derzeit sei es, "in Ruhe zu arbeiten".