Interview

Prof. Meryn: ''25 Kilo weniger mit Fett-Weg-Spritze''

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Kein Arzt in Österreich hat wohl mehr Erfahrung mit der Fett-Weg-Spritze als Dr. Siegfried Meryn. Er hat hunderte Patienten damit behandelt und sogar ein Buch über Abnehm-Medizin geschrieben. Auf oe24.TV spricht er jetzt ganz offen.

Der bekannte Facharzt für Innere Medizin, Professor Siegfried Meryn, sieht die Fett-Weg-Spritze im oe24.TV-Interview als "Gamechanger". Er hat damit schon hunderte Patienten behandelt, veröffentlichte gerade das Buch "Schlank auf Rezept". Seine wichtigsten Aussagen:

"Ich selbst war ein dickes Kind. Ich erinnere mich an den Spott („Hey Blader“) und an die Schuldgefühle. Dann habe ich das Gewicht verloren. Es geht aber auch darum, das Gewicht zu halten."

Was tun, vor einer Behandlung mit der Fett-Weg-Spritze:

"Drei Wochen lang sollte man die Ernährung ganz ehrlich aufschreiben und diese dann mit einer Diätologin durchgehen." 

Stimmen die Erfolgsmeldungen über Gewichtsverluste:

"Ja, sie stimmen. Prominente haben berichtet, dass sie  innerhalb von fünf Wochen zehn Kilo abgenommen haben. Mittlerweile gibt es sogar noch stärkere Medikamente."

Dr. Meryn: "Spritze ermöglicht es, 25% Gewicht in einem Jahr zu verlieren"

Zur stärkeren Fett-Weg-Spritze:

"Jetzt sind Weiterentwicklungen am Markt, bei denen die Leute innerhalb von 12 bis 18 Monaten 25 % des Ausgangsgewichts verlieren."

Was muss bei der Behandlung beachten muss:

"Wenn ich sechs bis sieben Kilo verliere, aber kein Training mache, verliere ich Muskelmasse. Es braucht auch körperliches Training." Und: "Wer glaubt: 'Ich spritze mir Insulin und dann setze ich mich in die Aida und kann essen, was ich will', irrt. So funktioniert es nicht. Besonders am Anfang braucht es maximale Disziplin und auch Training. 

Was gegen eine Behandlung mit der Fett-Weg-Spritze spricht:

"Wenn es jemanden mit Schilddrüsenkrebs in der Familie gab, dann darf man das Medikament nicht nehmen. Bei Entzündungen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) geht es auch nicht. Auch Nieren und Leber müssen in Ordnung sein." 

Das sind die Nebenwirkungen:

"Müdigkeit, Blähungen können auftreten; der Herzschlag kann etwas schneller sein. Schwindel." 

Ist die Fett-Weg-Spritze genau überprüft worden:

"Ja. Die Meldungen, es gäbe keine Erfahrungen, stimmen nicht. Während klinischer Studien wurde die appetithemmende Nebenwirkungen festgestellt. Diabetiker sagten: 'Ich habe immer versucht abzunehmen, seit ich die Spritze nehme, habe ich keinen Heißhunger mehr, ein halber Teller reicht mir, um satt zu werden.' Diese Studien liefen über fünf Jahre. Danach wurden eigene Studien zu Diät-Zwecken gemacht."

 Ein außergewöhnliches Erlebnis:

"Ein Patient berichtete mir von einem Wunder für ihn. Er schaffte es, ein Ripperl Schokolade abzubrechen und dann aufzuhören zu essen. Man fühlt sich nicht mehr so müde, ist fitter, schlanker, wohler, das kommt zum niedrigeren Gewicht auf der Waage hinzu." 

Dr. Meryn: "Für mich hat eine neue Ära in der Medizin begonnen" 

"Für mich hat jetzt eine neue Ära in der Medizin begonnen: Die Abnehmmedizin und das Gewichtsmanagement. In Österreich haben 1,3 Millionen Menschen Übergewicht. Wir haben noch nie so viele übergewichtige Kinder gehabt, bei der Musterung noch nie so ein hohes durchschnittliches Körpergewicht von 18-jährigen Burschen festgestellt. Wir bewegen uns auf einen fetten Planeten zu. 2035 sind laut Vorhersagen 4 Milliarden Menschen, die Hälfte der Weltbevölkerung, übergewichtig."

Dr. Meryn betont auf oe24.TV die Wichtigkeit von Abnehm-Medikamenten: "Übergewicht führt zu Nebenwirkungen wie Zuckerkrankheit, Herzinfarkt, Schlaganfall, kürzere Lebenserwartung, häufigere Krankenhausaufenthalte. Wenn Sie das berücksichtigen, reden wir von einem wichtigen Thema."

Keine Partydroge:

"Das Rauchen im 20. Jahrhundert ist das Fett im 21. Jahrhundert. Das ist keine Partydroge, damit ich mich für den Bikini im Sommer hübsch mache. Das ist für Diabetiker, für Übergewichtige, denen damit sehr geholfen ist."

Bald auf Rezept von der Krankenkasse? 

"Von der Krankenkasse wird es schon seit Jahren für jene übernommen, die auch zuckerkrank sind. Übergewicht ist aber nicht nur eine Frage des Aussehens, sondern eine chronische, multifaktorielle Krankheit. Deshalb sollten alle Übergewichtigen das Medikament auf Kasse bekommen, nicht nur die, die schon Diabetes haben. Ich habe Patienten in der Klinik, ohne Diabetes, aber bereits mit zwei Herzinfarkten. Auf was warten wir? Auf den 3. Herzinfarkt? Nicht nur die, die es sich leisten können, sollten das Medikament bekommen, sondern alle, die es benötigen - via Krankenkasse."

Das ganze Interview mit Prof. Meryn heute um 21 Uhr auf oe24.TV.

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