Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung mit 30-prozentiger Quote beantragt - Verbindlichkeiten von rund 21,3 Mio. Euro - 360 Beschäftigte und 260 Gläubiger betroffen - Fortführung geplant.
Der Vorarlberger Motorenkomponenten-Hersteller Elko König mit Sitz in Rankweil (Bez. Feldkirch) geht seit längerem durch wirtschaftlich schwere Zeiten, am Montag ist nun ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Landesgericht Feldkirch beantragt worden. Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf rund 21,3 Mio. Euro, teilte der KSV 1870 am Montag mit. Betroffen seien rund 360 Beschäftigte und 260 Gläubiger.
Als Gründe für die Insolvenz wurden "signifikante Auftrags- und Umsatzrückgänge", steigende Energiekosten im Vorjahr sowie "überdurchschnittlich hohe Kollektivvertragsabschlüsse" genannt. Letztere hätten Lohnkostensteigerungen von fast zwanzig Prozent in den vergangenen beiden Jahren verursacht, gab das Unternehmen laut KSV an. Der eingebrachte Sanierungsplanvorschlag sehe eine 30-prozentige Quote vor, zahlbar binnen zwei Jahren. Die Finanzierung soll durch den Fortbestand des Unternehmens erwirtschaftet werden.
Gläubigerforderungen können bis zum 4. Juli angemeldet werden. Über den Sanierungsplan verhandelt und abgestimmt werden soll am 5. September.
Massive Umsatzrückgänge
Elko König hatte im November 2023 wegen massiver Umsatzrückgänge unter Zustimmung des Betriebsrats eine Vier-Tage-Woche eingeführt, um nach einer KV-Erhöhung einen weiteren Personalabbau zu verhindern. Schon im Mai waren vorsorglich rund 70 Beschäftigte beim AMS zur Kündigung angemeldet worden.
Elko König produziert unter anderem Kolben und Zylinder für Zwei- und Vier-Takt- sowie Gas- und Dieselaggregate, Anwendung finden die Komponenten in Hochleistungsmotoren von Motorrädern sowie in Industriemotoren. Man beliefere alle führenden Hersteller, durch Spezialisierung und Leistungsfähigkeit habe man sich mit den Komponenten einen schwer substituierbaren Platz in der Lieferkette für diese Weltmarktführer gesichert, hieß es.