Energie

Tomatenfabrikant muss 1 Million Euro für Strom zahlen

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Der Besitzer einer Konservenfabrik nahe der süditalienischen Hafenstadt Salerno hat eine Stromrechnung von einer Million Euro erhalten, fast zehnmal mehr als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr.

Der Unternehmer Francesco Francese veröffentlichte die beiden Stromrechnungen von Juli 2022 und dem Vergleichsmonat 2021 in sozialen Netzwerken.

Rechnungsbetrag 978.000 Euro

Die Rechnung vor einem Jahr hatte einen laut dem Unternehmer "akzeptablen" Betrag von 120.000 Euro, da Juli und August die heiße Phase der Tomatenverarbeitung ist. Die Stromrechnung von Juli 2022 von 978.000 Euro überraschte und empörte dagegen den Fabrikanten, der neben den Fotos der Rechnungen auch einen bitteren Kommentar veröffentlichte. "Während sich unsere Politiker um einen Parlamentssitz streiten, werden die Unternehmer in der Mitte des Energiedschungels allein gelassen", schrieb Francese.

Pizzeria zahlt 300 Prozent mehr

Viele italienische Unternehmer sind von den hohen Energiepreisen belastet. Der Inhaber einer Pizzeria in der Nähe der norditalienische Stadt Cremona hat seine jüngsten Stromrechnungen ausgestellt, um die höheren Preise für seine Gerichte zu rechtfertigen. Der Gastwirt hängte eine Fotokopie seiner letzten Rechnung in das Fenster seiner Pizzeria in Roncadello. "Ich bin gezwungen, 10 Euro für eine Pizza Margherita zu verlangen, oder ich muss das Lokal schließen", sagte Alberto Rovati, Inhaber der Pizzeria "Funky Gallo".

Für den Monat Juli musste er eine Stromrechnung von 4.000 Euro zahlen, die um 300 Prozent höher war als jene im Juli 2021, als er 1.350 Euro zu berappen hatte. "Indem ich die Rechnung zeige, will ich nicht meine Kunden abschrecken, sondern ein Zeichen setzen, dass es so nicht weitergehen kann", so Rovati.

14 Milliarden schweres Hilfspaket

Die italienischen Familien und Unternehmen sind von den hohen Energiepreisen geplagt. Die Regierung des scheidenden Premiers Mario Draghi hat vor zwei Wochen ein Hilfspaket mit Stützungsmaßnahmen in der Größenordnung von 14 Mrd. Euro lockergemacht, um die negativen Auswirkungen der hohen Energiepreise abzufedern. Diese werden jedoch von den Unternehmern als unzulänglich bewertet.

 
 
 
 
 

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