Die PIGS sind los

EU-Sondergipfel soll Euro-Absturz stoppen

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Portugal, Spanien, Italien und vor allem Griechenland tragen mit ihren horrenden Budgets zum Verfall der Gemeinschaftswährung bei.

An den europäischen Finanzmärkten steht ein Begriff seit Tagen im Fokus: PIGS – mit dieser Abkürzung bezeichnen Analysten die Euro-Krisenländer Portugal, Italien, Griechenland und Spanien. Die riesigen Budgetprobleme dieser Staaten belasten die Devisenmärkte und führten zum massiven Verfall des Euro. Vor wenigen Wochen war ein Euro noch über 1,51 Dollar wert. Nun pendelt er seit Tagen zwischen 1,37 und 1,38 Dollar. Gestern Nachmittag rutschte der Euro sogar kurzzeitig unter 1,37 Dollar.

Krisengipfel in Brüssel

Heute treffen sich EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel zu einem Sondergipfel. Beim Treffen wird es um drastische Sparkonzepte für die überschuldeten Länder gehen. Zusätzlich rechnen Experten aber auch mit möglichen Hilfsmaßnahmen der EU – zumindest für Griechenland. Die Experten des IWF schätzen die Kosten einer Hilfsaktion für das hoch verschuldete Griechenland auf 20 bis 25 Mrd. Euro.

Hilfe für die Hellenen

Schon letzte Woche wurde Griechenland in Sachen Budgetpolitik unter EU-Kuratel gestellt, ein historisch einmaliger Vorgang. Ob die Hilfe auf allgemeiner EU-Basis erfolgt, oder aus einzelnen EU-Staaten wie Deutschland kommt, ist offen. Im Gespräch sind zwischenstaatliche Kredite oder eine gemeinsame Anleihe der Euro-Länder.

Bereits am Mittwoch fand eine Video-Konferenz der EU-Finanzminister statt. Die europäischen Banken haben in Griechenland Kredite in Höhe von mehr als 200 Mrd. Euro offen. Die österreichischen Institute sind dort mit 4,5 Mrd. Euro engagiert.

Wie ernst die Lage ist, zeigt die vorzeitige Abreise des EZB-Chefs Jean-Claude Trichet vom internationalen Notenbankertreffen in Australien. Er wollte unbedingt persönlich an einer Sitzung des EZB-Rats im Vorfeld des Gipfels teilnehmen.

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