Euro profitierte 2009 von US-Rekorddefizit

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Im 11. Jahr ihres Bestehens hat die europäische Einheitswährung hauptsächlich von einem schwächelnden US-Dollar profitieren können. Trotz eines leichten Rückschlages im Dezember sollte im kommenden Jahr der positive Trend für die europäische Währung anhalten.

Das Rekord-Budgetdefizit in den USA und eine im Vergleich zur EZB expansivere Geldpolitik der US-Zentralbanken haben ein negatives Umfeld für die US-Devise geschaffen und davon habe der Euro profitiert, sagte Rainer Singer, Devisenexperte bei der Erste Bank.

Bis März habe der Dollar aufgrund der Wirtschaftskrise noch als sicherer Hafen gegolten und von sogenannten "save haven-flows" in die USA profitiert, aber danach sei es für den Dollar bergab und für den Euro bergauf gegangen. Belastet worden sei der Dollar auch durch das extrem tiefe Zinsniveau in den USA.

Im März erreichte der Euro mit 1,2555 Dollar seinen diesjährigen Tiefpunkt, am 21. Oktober stieg er erstmals seit August 2008 wieder über die psychologisch wichtige Marke von 1,5000 Dollar. Den Höhepunkt erreichte der Aufschwung am 3. Dezember mit einem EZB-Richtkurs von 1,5120 Dollar. Innerhalb von neun Monaten gewann der Euro also rund 25 Cent dazu.

Gegen Jahresende ging es mit dem Euro wieder etwas bergab - gestern, Montag, wurde der Richtwert zum Dollar mit 1,4405 festgelegt. Verglichen mit dem Jahresendstand 2008 von 1,3917 Dollar ergibt sich daraus ein Plus für das gesamte Jahr von 3,5 Prozent.

RZB-Devisenexperte Valentin Hofstätter rechnet für die Jahresmitte 2010 mit einem Euro/Dollar Kurs von 1,50. US-Zinserwartungen würden sich im Endeffekt als verfrüht herausstellen, US-Zinsanhebungen seien allerdings nur eine Frage der Zeit und sollten dann zu einer deutlichen Erholung des Dollar führen. Höfstätter erwartet eine Abwertung des Euro je nach Tempo der US-Zinsanhebungen und prognostiziert für das Jahresende 2010 einen Euro-Richtkurs von 1,37 Dollar.

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