Wiener Börse

ATX bei Europas Kursparty nicht dabei

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EZB-Geldflut bleibt für Wiener Leitindex ohne stützende Wirkung.

Die Wiener Börse ist am Freitag mit festerer Tendenz in die Sitzung gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.256,70 Punkten nach 2.230,09 Einheiten am Donnerstag errechnet, das ist ein Plus von 26,61 Punkten bzw. 1,19 Prozent.

Die breit angelegte Geldflut, die EZB-Chef Mario Draghi am Vortag angekündigt hatte, wirkt damit auch zum Wochenausklang positiv nach. 60 Milliarden Euro monatlich will die Notenbank ab März in die Finanzmärkte pumpen und damit mehr, als im Vorfeld erwartet worden war. Der Effekt der insgesamt eine Billion Euro umfassenden Geldspritze dürfte noch nachwirken, konstatieren Marktbeobachter, da er weiterhin nicht voll eingepreist sei.

Leichte Unterstützung kam von Zahlen zu den Einkaufsmanagerindizes der Eurozone für Jänner, die etwas über den Erwartungen ausfielen. Insgesamt lag das Barometer für die Eurozone bei 52,2 Punkten für Industrie und Dienstleister, Experten hatten einen Wert von 51,7 Punkten erwartet. Im weiteren Verlauf könnten US-Konjunkturzahlen für Bewegung sorgen, hieß es.

An der Wiener Börse legten unter anderem die Bankaktien Erste Group (plus 2,24 Prozent auf 20,80 Euro) und Raiffeisen (plus 3,32 Prozent auf 11,68 Euro) klar zu. Für die Raiffeisen Bank International (RBI) haben die Analysten der Berenberg Bank wegen des Einbruchs des russischen Rubels ihr Kursziel von 17 auf 11 Euro gekürzt, an der Einstufung "Hold" hielten die Analysten weiterhin fest.

Unterdessen sieht ein Analyst der US-Investmentbank JPMorgan im Falle einer weiteren Kapitalerhöhung die Gefahr eines Domino-Effekts innerhalb der Raiffeisen-Bankengruppe, wie Bloomberg berichtete. Sollte das Geldhaus wegen weiterer Zuspitzungen bei den Problemen in Russland und Belastungen wegen des Kursanstiegs des Schweizer Franken neuerlich eine verwässernde Kapitalerhöhung benötigen, könne dies Institute der Raiffeisen-Gruppe beim harten Kernkapital (Core Tier-1) in Bedrängnis bringen, schreiben die JPMorgan-Analysten.

Während auch die Versicherungspapiere UNIQA (plus 3,38 Prozent) und Vienna Insurance Group (plus 1,06 Prozent) Kursgewinne einfuhren, verbilligten sich die Anteilsscheine des Wiener Flughafen mit minus 1,96 Prozent auf 77,73 Euro recht deutlich trotz der freundlichen Stimmung am Markt.

Der ATX Prime notierte bei 1.135,85 Zählern und damit um 1,16 Prozent oder 12,97 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 32 Titel mit höheren Kursen, fünf mit tieferen und keiner unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 1.690.902 (Vortag: 779.565) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 48,243 (21,17) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

 

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