ATX fest bei 1.763,68

Wiener Börse schließt mit Gewinnen

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Die Wiener Börse hat die heutige Sitzung mit fester Tendenz beendet.

 In einem starken europäischen Umfeld hat auch die Wiener Börse die Sitzung mit massiven Aufschlägen beendet. Bei durchschnittlichem Volumen gewann der ATX bis Handelsschluss um 83,31 Punkte oder 4,96 Prozent auf 1.763,80 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 89 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.675 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +2,77 Prozent, DAX/Frankfurt +4,51 Prozent, FTSE/London +2,85 Prozent und CAC-40/Paris +5,30 Prozent.

   Für Unterstützung sorgte zum Wochenstart europaweit die wieder aufkeimende Zuversicht in der Euro-Schuldenkrise. Die Nachrichtenlage lasse erwarten, dass die Politik Schritten zur Lösung der Euro-Schuldenkrise näherkomme, kommentierten Börsianer die feste Tendenz an den europäischen Aktienmärkten. Nicht zuletzt wurde auch eine gewisse technische Erholung für die kräftigen Aufschläge verantwortlich gezeichnet.

   Vor diesem Hintergrund vermochten auch die gekappten globalen Wachstumsprognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Stimmung nicht zu trüben. Für dieses Jahr korrigierte die OECD ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum von 4,2 auf 3,8 Prozent nach unten. Für 2012 geht die Organisation nur noch von 3,4 (4,6) Prozent Wachstum aus. Die Eurozone sieht die Industrieländerorganisation gar in eine neue kurzfristige Rezession rutschen. Sowohl in diesem als auch im nächsten Quartal werde die Wirtschaftsleistung der 17 Euro-Staaten voraussichtlich schrumpfen, heißt es im neuen Konjunkturausblick.

   Für Österreich berechnete die OECD für 2011 ein Wachstum von 3,2 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als noch in der Mai-Schätzung. 2012 sieht die Organisation die heimische Wirtschaft aber lediglich um 0,6 Prozent wachsen, nach prognostizierten 2,1 Prozent im Mai.

   Unter den im Wiener prime market gelisteten Einzelwerten führten Raiffeisen mit einem massiven Plus von 10,92 Prozent auf 16,40 Euro die Kurstafel an. Erste Group verteuerten sich um 9,77 Prozent auf 12,14 Euro. Finanzwerte waren europaweit ganz oben auf den Kurszetteln der Anleger zu finden.

   Telekom Austria (TA) schlossen 3,35 Prozent fester auf 8,48 Euro, nachdem das Unternehmen am Freitagabend offiziell den 15-prozentigen Einstiegs des Investors Ronny Pecik bekannt gegeben hatte. Mit der Meldung vom Wochenende seien die jüngsten Gerüchte bestätigt worden, kommentierte ein Analyst. Langfristig sei die Telekom zwar als möglicher Übernahmekandidat zu handeln, eine unmittelbare Übernahme aufgrund der aktuellen Entwicklungen sehe er aber nicht, hieß es weiter. Seien erst einmal Übernahmefantasien in eine Aktie gekommen, stütze das die Kursentwicklung - umso mehr als der in Medien kolportierte Kaufpreis von 11,30 bis 11,50 Euro je Aktie deutlich über dem derzeitigen Kurs liege.

   CA Immo Anlagen schlossen nach einer starken Tagesperformance mit einem Aufschlag von 8,47 Prozent auf 7,66 Euro. Die Erste Group-Analysten haben für die Aktie des Immobilienentwicklers eine Kaufempfehlung "buy" ausgesprochen; bisher lautete die Empfehlung "accumulate". Das Kursziel wurde indes von 11,0 auf 10,4 Euro gekappt.

   Palfinger verzeichneten ein lediglich kleines Plus von 0,39 Prozent auf 12,85 Euro. In einer aktuellen Studie haben die Finanzexperten der Berenberg Bank ihre Einstufung "hold" für die Aktie des heimischen Kranherstellers bei einem Kursziel von 18,00 Euro bestätigt.

   Im Vorfeld der morgigen Zahlenvorlage gaben Warimpex am unteren Ende der Kurstafel um 1,96 Prozent auf 1,00 Euro nach. Unter den wenigen Kursverlierern fanden sich auch Uniqa (minus 0,99 Prozent auf 10,02 Euro) und Intercell (minus 0,69 Prozent auf 1,72 Euro).
 

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