Mögliche US-Leitzinserhöhung ab Frühjahr 2015 belastete.
Die Wiener Börse hat am Donnerstag mit Verlusten geschlossen. Der ATX fiel um 12,32 Punkte oder 0,50 Prozent auf 2.471,37 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund einen Punkt über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.470 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,76 Prozent, DAX/Frankfurt +0,19 Prozent, FTSE/London -0,32 Prozent und CAC-40/Paris +0,46 Prozent.
Dabei hielt die Aktienmärkte europaweit vor allem ein Thema lange in der Verlustzone - die Furcht der Anleger vor steigenden US-Zinsen. Denn bei der Pressekonferenz nach der Zinssitzung der US-Notenbank Fed hatte deren neue Chefin Janet Yellen angedeutet, dass der Leitzins in den USA bereits ab März 2015 angehoben werden könnte. "Ein erster Zinsschritt im Frühjahr 2015 wird wahrscheinlich", konstatiert Fed-Beobachter Bernd Weidensteiner von der Commerzbank.
Auftrieb kam am Nachmittag jedoch von positiven US-Konjunkturdaten. Denn das Barometer für das Geschäftsklima in der Region Philadelphia war im März überraschend deutlich gestiegen. Der entsprechende Index war von minus 6,3 Punkten im Vormonat auf plus 9,0 Zähler geklettert, Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 3,2 Punkte gerechnet. Infolge startete die Wall Street fester in den Handel und ließ auch die europäischen Indizes ihre Verluste eingrenzen.
Weniger begeistert präsentierten sich die Anleger an der Wiener Börse heute von den Zahlenwerken zweier Immobilienkonzerne: So hat der Wohnimmobilienkonzern conwert 2013 das Vorsteuerergebnis ins Plus gedreht. Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) lag vorläufigen Zahlen zufolge bei 48,7 Mio. Euro, nach einem satten Verlust von 154,6 Mio. Euro im Jahr 2012. Die Bilanz lag einer ersten Stellungnahme der Baader Bank-Analysten zufolge im Rahmen der Erwartungen. Dennoch büßten die Papiere 1,81 Prozent auf 9,82 Euro ein.
Auch die Immofinanz legte Zahlen vor, der Konzern hat zwischen Mai 2013 und Jänner 2014 seinen Gewinn um 7,1 Prozent gesteigert. Im Geschäftsjahr 2013/14 stand nach neun Monaten ein Profit von 225,8 Mio. Euro zu Buche, nach 210,8 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Das operative Ergebnis sei allerdings aufgrund von Immobilienverkäufen rückläufig, hieß es. Die Aktien verbilligten sich um 2,45 Prozent auf 3,42 Euro.
Mayr-Melnhof gingen um 0,93 Prozent höher bei 92,00 Euro aus dem Handel. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) hatten zuvor ihr Votum von "buy" auf "hold" gesenkt. Auch das Kursziel für die Titel des Kartonherstellers wurde von 100,0 auf 95,0 Euro nach unten revidiert. Auch für den niederösterreichischen Versorger EVN senkten sie ihr Kursziel marginal von 11,8 auf 11,7 Euro und bestätigten ihr Votum "hold". EVN fielen um 1,04 Prozent auf 10,42 Euro.