Der ATX fiel 15,18 Punkte oder 0,70 Prozent auf 2.166,93 Einheiten.
Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Zinssitzung der US-Notenbank Fed hat die Wiener Börse den Handel am Mittwoch mit schwächeren Notierungen beendet. Der ATX fiel 15,18 Punkte oder 0,70 Prozent auf 2.166,93 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 23 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.190 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,12 Prozent, DAX/Frankfurt +0,21 Prozent, FTSE/London +0,80 Prozent und CAC-40/Paris +0,01 Prozent.
An den europäischen Leitbörsen gab es keine einheitliche Richtung zu beobachten. Händler sprachen von Zurückhaltung der Anleger vor der Fed-Zinsentscheidung. Im späten Geschäft trübte zudem eine schwächer tendierende Wall Street die Stimmung an den Märkten ein, hieß es aus dem Handel.
Für die am Abend anstehenden Ergebnisse der Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) rechnen Experten damit, dass die Fed ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm zur Stützung der Konjunktur einstellt. Allerdings sind Änderungen an dem Zinsversprechen "Forward Guidance" durchaus möglich. Entscheidend sei Händlern zufolge, wie die Währungshüter die zuletzt gemischt ausgefallenen US-Konjunkturdaten bewerten.
Belastet wurde der ATX vor allem von den deutlichen Kursverlusten in Bankwerten. Im Einklang mit dem schwachen europäischen Branchensentiment verloren Raiffeisen 3,61 Prozent auf 16,54 Euro. Erste Group sackten um 3,16 Prozent auf 19,18 Euro ab. Das Kreditinstitut wird am morgigen Donnerstag seine Zahlen für die ersten drei Quartale vorlegen. Von der APA befragte Analysten erwarten einen Anstieg des Nettoverlusts auf über 1,5 Mrd. Euro. Damit rechnen die Experten bereits im dritten Quartal mit einem Verlust in der Höhe der Gesamtjahresprognose der Erste Group. Das Erste Group-Management hat für das Geschäftsjahr unter dem Strich ein Minus von 1,4 bis 1,6 Mrd. Euro als Ziel vorgegeben.
Zur Wochenmitte legte der Verbund seine Ergebnisse für die ersten neun Monate vor. Wegen etlicher Einmaleffekte musste der Versorger in den ersten drei Quartalen wie erwartet einen starken Gewinneinbruch hinnehmen. Der Nettogewinn sank um 86,4 Prozent auf 63,8 Mio. Euro. Operativ verbesserte sich das Ergebnis allerdings, das EBIT stieg um 64,3 Prozent auf 205,7 Mio. Euro. Die Aktien gaben bis Handelsschluss 0,65 Prozent auf 15,40 Euro ab.
Die Analysten der Citigroup sehen den Gesamtjahresausblick des Verbund durch die Neunmonatszahlen gut unterstützt. Erst in der vergangenen Woche hatte das Unternehmen wegen besserer Margen, mehr Wasserführung und zusätzlichen Kostensenkungen die Prognose für den Konzerngewinn und für das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) angehoben. Die Experten der LBBW stimmt zudem positiv, dass für die beiden defizitären Kraftwerke in Frankreich ein Käufer gefunden werden konnte. Damit seien die negativen Cash-Abflüsse in Zukunft eliminiert.
Auch Immofinanz fielen um moderate 0,09 Prozent auf 2,30 Euro. Das Unternehmen hat drei US-Wohnimmobilienprojekte in Houston, Texas, um zusammen knapp 60 Mio. Dollar an den lokalen Developer Sueba verkauft. Der Rückzug aus dem US-Markt sei damit weitgehend abgeschlossen.