Wiener Börse

ATX zum Wochenstart mit Minus 3,6 Prozent

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Vor allem Bankenwerte gerieten am Montag massiv unter Druck.

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei moderatem Volumen tief in der Verlustzone beendet. Der ATX schwächte sich um massive 66,86 Punkte oder 3,61 Prozent auf 1.785,81 Einheiten ab. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 74 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.860 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,76 Prozent, DAX/Frankfurt -3,36 Prozent, FTSE/London -1,83 Prozent und CAC-40/Paris -2,60 Prozent.

 Skepsis
Mangels fundamentaler Nachrichten orientierte sich der heimische Aktienmarkt einmal mehr am gesamteuropäischen Börsengeschehen, wo zum Wochenstart die Skepsis bezüglich der Beschlüsse am vergangenen EU-Gipfel taktangebend war. Für Missstimmung sorgten Aussagen der Ratingagentur Moody's, die in Reaktion auf die Gipfelergebnisse an der Warnung vom November, die Kreditwürdigkeit aller EU-Staaten im ersten Quartal 2012 einer genauen Prüfung zu unterziehen, festhielt und kurzfristige Maßnahmen zur Stabilisierung der angespannten Kreditmärkte anmahnte. Zusätzlichen Abwärtsdruck brachte eine schwächelnde Wall Street, die unter anderem unter einer Umsatzwarnung des weltgrößten Chipherstellers Intel litt.

Verluste im Finanzsektor
Die größten Abschläge waren europaweit im Finanzsektor zu beobachten - so auch in Wien, wo die schwergewichtigen Bankenwerte Raiffeisen und Erste Group um 9,03 Prozent auf 18,19 Euro bzw. 6,14 Prozent auf 12,01 Euro abstürzten. Im Versicherungssektor verbilligten sich Vienna Insurance Group (VIG) um 3,53 Prozent auf 27,85 Euro, während UNIQA ein Plus von 0,66 Prozent 10,00 Euro einstreichen konnten. Versicherungswerte standen in ganz Europa im Blick, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Kreditwürdigkeit von 15 europäischen Versicherern unter Beobachtung gestellt hat.

Unter den übrigen Schwergewichten gaben Wienerberger um 5,26 Prozent auf 7,06 Euro nach, voestalpine und OMV beendeten die Sitzung mit Einbußen von 3,18 Prozent auf 19,64 Euro bzw. 3,15 Prozent auf 23,80 Euro. Etwas Unterstützung erhielt das heimische Börsenbarometer von der Telekom-Aktie, die mit einem Plus von 1,16 Prozent auf 8,77 Euro die Kurstafel im prime market anführte

Immobilienwerte im Sinkflug
Im Immobiliensektor schlossen Immofinanz wiederum um massive 5,75 Prozent tiefer auf 2,15 Euro. Die Gruppe hat ihren 50-Prozent-Anteil am Andreasquartier, einem gemeinsam mit der Frankonia Eurobau AG in einem 50:50 Joint Venture geplanten Entwicklungsprojekt in Düsseldorf, verkauft, wie das Unternehmen unter dem Hinweis, der Käufer wolle nicht öffentlich genannt werden, mitteilte. Unter den übrigen Immowerten sackten s Immo und CA Immo Anlagen um 1,94 Prozent auf 4,50 Euro bzw. 4,85 Prozent auf 8,14 Euro ab, während conwert ein Minus von 2,42 Prozent auf 8,29 Euro bauten.

Lenzing gingen trotz einer Kaufempfehlung durch die Raiffeisen Centrobank (RCB) mit einem Abschlag von 5,18 Prozent auf 59,26 Euro aus dem Handel. Die RCB-Wertpapieranalysten haben in ihrer jüngsten Studie die Einstufung "buy" bei einem Kursziel von 95,0 Euro bestätigt.
 

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