Börsenschluss

Europa schließt mit Verlusten

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 Impulse kamen von der Konjunkturfront - Bankensektor als Verlierer.

Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Dienstag überwiegend mit Kursverlusten beendet. Nach weitgehend festerem Verlauf drehten die Indizes am Nachmittag rasch ins Minus ab und weiteten dann die Kursverluste aus.

Der Aktienindex für die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, Euro-Stoxx-50, mit 2.983,27 Punkten um 29,82 Zähler oder 0,99 Prozent schwächer geschlossen. Der breiter gefasste Euro-Stoxx Index, in dem mehr als 300 europäische Unternehmen gewichtet sind, ermäßigte sich um 1,98 Zähler oder 0,68 Prozent auf 289,85 Einheiten.

Anleger befürchten Zinserhöhung

Ein Analyst meinte, dass der Markt verschnupft auf gute Konjunkturzahlen oder positive Aussagen zur Konjunktur reagiere. "Das fordert die Zentralbanken heraus, möglicherweise ihre laxe Geldpolitik aufzugeben", sagte er. Vor diesem Hintergrund gehe bei Anlegern die Sorge vor einer Zinserhöhung um.

Impulse kamen einmal mehr aus den USA. Während die Bauausgaben im Jänner stärker gesunken waren als erwartet, hatte der ISM-Einkaufsmanagerindex im Februar deutlicher zugelegt als von Experten prognostiziert worden war. Notenbankchef Bernanke hatte zudem in einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats auf vermehrte Hinweise für eine anhaltende Erholung verwiesen. Die Arbeitslosigkeit bleibe aber hoch, hieß es weiter.

Einem Marktbeobachter zufolge wurden die zudem von wieder aufgeflammten Ängsten um die weitere Entwicklung in Nordafrika und im Nahen Osten belastet. So brach der saudi-arabische Standardwerte-Index deutlich ein. Börsianer führten dies auf Berichte über die Festnahme eines Geistlichen zurück, was Ängste vor einem Übergreifen der Unruhen in der arabischen Welt auf das Land schüre, hieß es weiter.

Ein Branchenvergleich zeigte den Bank-Sektor als größten Verlierer. Auch Versorgertitel und Aktien aus dem Ölsektor verloren auf breiter Front.

Im Banken-Sektor rutschten die Aktien der Bank of Ireland um 3,97 Prozent ins Minus auf 0,339 Euro. Societe Generale mussten einen Abschlag in Höhe von 3,46 Prozent auf 49,19 Euro verbuchen und Intesa Sanpaolo büßten 2,70 Prozent auf 2,38 Euro ein.

Unter den Versorgern verloren GDF Suez deutlich um 2,13 Prozent auf 28,75 Euro und RWE sanken in Frankfurt um 1,37 Prozent auf 48,24 Euro. Bei den Ölwerten gaben Total 2,13 Prozent auf 43,47 Euro nach. Repsol fielen 1,23 Prozent auf 24,03 Euro.

Nach starkem Beginn mussten auch einige Autowerte ihre Verlaufsgewinne abgeben. So notierten BMW nach festerem Verlauf noch um 1,51 Prozent höher bei 59,67 Euro. Der Konzern hat im Februar erneut deutlich mehr Autos verkauft. Der Münchner Hersteller legte im Vergleich zum Vorjahresmonat kräftig um rund 20 Prozent zu, wie Vorstandschef Reithofer am Rande des Genfer Autosalons sagte. Daimler rutschten sogar leicht ins Minus ab und schlossen 0,06 Prozent schwächer bei 51,02 Euro.

CRH rutschten in Dublin nach Ergebnissen um 2,83 Prozent auf 16,31 Euro ab. Der irische Baustoffkonzern hat angesichts einer noch schwachen Baukonjunktur in vielen seiner Märkte im vergangenen Jahr weniger erlöst und verdient. Für das laufende Jahr hofft das Unternehmen aber wieder auf steigende Umsätze. Für 2011 gab sich Unternehmenschef Myles Lee vorsichtig zuversichtlich.

Ergebnisse gab es auch von Vivendi, die 1,31 Prozent auf 20,39 Euro abgeben mussten. Der französische Medien- und Telekomkonzern hat 2010 von Computerspielen profitiert. Dadurch konnte das Unternehmen die Schwäche im Telefongeschäft ausbügeln. Die vorgelegten Zahlen lagen im Rahmen der Analystenerwartungen.

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