Am Abend

Europas Börsen etwas schwächer

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Der Aktienindex Euro-Stoxx-50 mit 3.062,62 Punkten um 0,33% schwächer geschlossen.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag überwiegend mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um moderate 10,13 Einheiten oder 0,33 Prozent auf 3.062,62 Zähler.

An den europäischen Aktienmärkten richtete sich der Fokus der Anleger wieder auf die zukünftige geldpolitische Ausrichtung der Notenbanken in den USA und in Europa. Bevor in der nächsten Woche mit der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts ein richtungsweisender Indikator für die Ausrichtung der US-Notenbank Fed auf dem Programm steht, gönnten sich die Anleger am heutigen Tag eine Verschnaufpause. Zudem drückten leichte Gewinnmitnahmen nach den zuletzt erzielten Höchstständen die Kurse, hieß es von einem Börsianer.

Die für heute anberaumten Veröffentlichungen wichtiger Konjunkturdaten fanden nur wenig Einfluss auf das Marktgeschehen. Am Vormittag war bereits das italienische Verbrauchervertrauen mit einem deutlicher als erwartet ausgefallenen Anstieg veröffentlicht worden. Im November kletterte das Stimmungsbarometer von 97,3 auf 98,3 Zähler, während Ökonomen mit nur 97,5 Punkten gerechnet hatten.

Die am Nachmittag publizierten Daten vom US-Immobilienmarkt fielen etwas besser aus als erwartet. Die heute vor Börsenstart veröffentlichten US-Baugenehmigungen im Oktober sind unerwartet stark angestiegen, während der Hauspreisindex des Forschungsinstituts S&P/Case-Shiller so stark wie seit über sieben Jahren nicht mehr gestiegen ist. Der FHFA-Hauspreisindex stieg ebenfalls, verfehlte allerdings mit einem Anstieg von 0,3 Prozent die von Analysten erwarteten 0,4 Prozent.

Das US-Verbrauchervertrauen hat sich hingegen unerwartet weiter eingetrübt. Das Barometer, das die Stimmung der Konsumenten abbildet, ist im November von revidierten 72,4 auf 70,4 Zähler gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit April. Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg des Indikators auf 72,6 Punkte gerechnet.

In einem europäischen Branchenvergleich ging die Technologiebranche an erster Stelle mit einem Plus von 0,14 Prozent aus dem Handel. Als schwächster Sektor verlor die Lebensmittelindustrie 1,70 Prozent.

Unter den gelisteten Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 beendeten Repsol den Handelstag als Spitzenreiter. Die Titel des Ölkonzerns legten um 4,28 Prozent auf 19,24 Euro zu, nachdem zuvor bekannt wurde, dass der Staat Argentinien das Unternehmen für die Enteignung seiner Tochter YPF entschädigen wird. Danone mussten mit minus 2,02 Prozent die größten Tagesverluste hinnehmen und gingen auf 53,78 Euro aus dem Handel.

Unternehmensseitig berichtete RWE, dass die Pläne für den Bau eines Windparks vor der britischen Küste nicht fortgesetzt werden. Das Projekt sei wegen technischer Schwierigkeiten wirtschaftlich nicht sinnvoll, teilte der Versorger mit. RWE-Aktien verloren 1,39 Prozent auf 28,03 Euro.

Bayer sorgte mit der Ankündigung einer milliardenschweren Akquisition am heutigen Tag für das größte Aufsehen. Der Pharmakonzern möchte den norwegischen Krebsmittelspezialisten Algeta übernehmen und hat dafür bereits ein vorläufiges Übernahmeangebot vorgelegt. Laut dem vereinbarten Kaufpreis je Aktie dürfte das Unternehmen 1,8 Milliarden Euro wert sein. Bayer-Titel fielen um 0,28 Prozent auf 95,79 Euro.

Aus der Automobilindustrie bekräftigte Volkswagen die Erwartung, dass sich der russische Markt von den derzeit rückläufigen Absatzentwicklungen erhole. Da Russland für das Unternehmen der wichtigste strategische Wachstumsmarkt in Europa ist, sind dort Investitionen in Höhe von 1,2 Mrd. Euro bis 2018 geplant, kündigte VW-Chef Martin Winterkorn an. VW-Papiere ermäßigten sich um moderate 0,26 Prozent auf 194,90 Euro.

Der Finanzvorstand des Branchenkollegen Daimler, Bodo Uebber, meldete sich in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zu Wort. Er kündigte eine Modelloffensive des Premiumherstellers an. Die deutsche Konkurrenz soll damit überholt werden. Daimler-Anteilsscheine gingen wenig bewegt mit einem minimalen Minus von 0,12 Prozent bei 60,55 Euro aus dem Handel.

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