Europas Börsen im Frühhandel einheitlich im Minus

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Nach den deutlichen Gewinnen der vergangenen Woche und angesichts durchwachsener Vorgaben sind die europäischen Börsen am Montag schwach in die neue Woche gestartet. "Als Folge der unerwartet guten US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag könnten die Zinsen steigen", warnte ein Ökonom von KBC Securities. "Die Daten sind großartig für die Wirtschaft, aber nicht so toll für die Aktienmärkte."

Ein negativ aufgenommener Pressebericht sorgte bei Fiat für Kursverluste von 1,28 % auf 6,53 Euro. Der italienische Autobauer wird nach Aussagen seines Chefs Sergio Marchionne operativ unter den 7,0 bis 7,7 % bleiben, die sich sein US-Partner Chrysler als Margenziel gesetzt hat. Grund sei, dass es in Europa keine Kapazitätssenkungen gegeben habe, zitierte das Magazin "Automotive News" den Manager.

In Kopenhagen brachen Genmab A/S um 4,97 % auf 76,50 dänische Kronen ein. Nach Angaben des dänischen Biotechunternehmens will sein Partner Roche die Entwicklung des Antikörpers RG1507 nicht fortsetzen. Die Titel des Schweizer Pharmakonzerns verloren 0,89 % auf 167,9 Schweizer Franken.

An der Londoner Börse drückte neben den negativ aufgenommenen Regierungsplänen ein drohender personeller Aderlass Royal Bank of Scotland (RBS) mit 3,19 % auf 33,51 Pence ins Minus. Mehr als 1.000 Investmentbanker der staatlichen Bank haben laut einem Bericht der "Sunday Times" im Streit um Bonuszahlungen gekündigt. Sie reagierten damit auf Drohungen des Finanzministeriums als Hauptaktionär, Boni in Höhe von insgesamt 1,5 Mrd. Pfund nicht zu genehmigen. Allein das Jahresgehalt der Investmentbanker, die nun ihren Hut genommen haben, betrug demnach 600 bis 700 Mio. Pfund im vergangenen Jahr.

Im Übernahmepoker um den Schokoladenhersteller Cadbury hat sich der britische Wirtschaftsminister mit scharfen Worten eingeschaltet. Der US-Lebensmittelgigant Kraft Foods müsse mit "gewaltigem Gegenwind" seitens der Regierung rechnen, sollte er nach einer feindlichen Übernahme des britischen Unternehmens das Profitdenken überstrapazieren, sagte Peter Mandelson laut Berichten vom Samstag. Die Cadbury-Aktie zeigte sich mit minus 0,44 % auf 791,5 Pence allerdings wenig beeindruckt.

Nachrichten gibt es auch aus dem in London schwer gewichteten Bergbausektor: Die beiden Konzerne BHP Billiton und Rio Tinto sind auf dem Weg zur gemeinsamen Produktion von Eisenerz in Australien einen Schritt weitergekommen. Ein halbes Jahr nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung unterschrieben die Unternehmen am Samstag eine verbindliche Vereinbarung. Zudem einigten sie sich auf Zugeständnisse, die sie in Kürze den Wettbewerbsbehörden in Europa und Australien zukommen lassen wollen.
So verzichten BHP und Rio Tinto darauf, die geförderten Erze künftig auch gemeinsam zu vermarkten. Die Unternehmen rechnen nach eigenen Angaben in der zweiten Hälfte 2010 mit grünem Licht für die Gründung ihres Gemeinschaftsunternehmens. Rio Tinto büßten 1,62 % auf 3.074,50 Pence ein, BHP Billiton verbilligten sich um moderatere 0,53 % auf 1.880,50 Pence.

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