UniCredit-Aktie von Fitch-Abstufung nicht belastet und gewinnt 2,4 Prozent.
Die Leitbörsen in Europa haben am Mittwoch im frühen Handel nach den starken Vortagsgewinnen weiter zugelegt. Händler verwiesen auf Hoffnungen, dass die Unternehmen den negativen Einflüssen durch die Staatsschuldenkrise trotzen können.
Um 9.55 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 5.909,89 Punkten, das entspricht einem Plus von 62,86 Einheiten oder 1,08 Prozent. In London stieg der FT-SE-100 37,2 Einheiten oder 0,69 Prozent auf 5.456,80 Zähler. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 stieg 23,25 Einheiten oder 1,03 Prozent auf 2.285,64 Punkte.
Bankenwerte zeigten sich von negativen Äußerungen der Ratingagentur Fitch unbeeindruckt und verbuchten durchwegs Kursaufschläge. Das Institut hatte einer Reihe von europäischen Banken mit Abstufung gedroht und diese bei Unicredit schon vollzogen. Deren Aktien legten dennoch um 2,43 Prozent auf 0,7575 Euro zu. Das Rating der italienischen Großbank senkte Fitch von A auf A- und drohte kurzfristig weiter mit einer Herabstufung. Zur Begründung der Herabstufung verwies die Ratingagentur auf die Verbindung der Kreditwürdigkeit des Landes Italien und der Bank, die bei beiden durch die Krise der Eurozone stark unter Druck geraten sei. Zudem sitze die UniCredit noch auf einer Reihe von riskanten Papieren und auch die schwache Profitabilität der Bank vor allem auf dem Heimatmarkt Italien wirke sich negativ aus.
In Spanien wurde Banco Santander (plus 1,22 Prozent auf 5,875 Euro), die BBVA (plus 1,30 Prozent auf 6,55 Euro) kurzfrisitig mit einer Herabstufung gedroht. Von den italienischen Geldhäusern waren unter anderen die Intesa SanPaolo (plus 3,87 Prozent auf 1,34 Euro) und Banco Popolare (plus 1,70 Prozent auf 1,074 Euro) betroffen. Von den französischen Banken traf es unter anderen die Societe Generale (plus 2,99 Prozent auf 17,73 Euro).
Titel von Credit Suisse, die das japanische Privatkundengeschäft des britischen Konkurrenten HSBC übernehmen wollen, legten um 0,56 Prozent auf 21,73 Franken zu. HSBC-Titel gewannen moderate 0,39 Prozent auf 485,80 Pence.
Dagegen standen die Aktien des Softwarekonzerns SAP wie erwartet unter Druck, nachdem der US-Wettbewerber Oracle am Vorabend enttäuschende Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal ausgewiesen hatte. Die SAP-Papiere verloren 3,82 Prozent auf 40,885 Euro.