Der Euro-Stoxx-50 verschlechterte sich um deutliche 2,65 Prozent auf 3.617,11 Zähler.
Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch nach sehr schwachen US-Wirtschaftsnachrichten mit massiven Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verschlechterte sich um deutliche 2,65 Prozent auf 3.617,11 Zähler. Der DAX knickte um 3,21 Prozent ein und verbuchte damit seinen stärksten Tagesverlust im bisherigen Börsenjahr 2015. Der Euro-Kurs kletterte im Gegenzug merklich nach oben.
In der weltgrößten Volkswirtschaft wuchs die Wirtschaft im Startquartal 2015 überraschend nur um annualisierte magere 0,20 Prozent und stagnierte damit de facto. Volkswirte hatten hingegen mit einer Wachstumsrate von 1,0 Prozent gerechnet. Spannung herrsche nun vor den nachbörslichen Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank Fed. Akteure erhoffen sich zudem Hinweise über einen möglichen Zeitpunkt der Zinswende in den USA.
Durch die enttäuschenden US-Wirtschaftsmeldungen wurden die auf Unternehmensebene veröffentlichten Quartalszahlen etwas in den Hintergrund gedrängt. Der Aktienausverkauf erfasste Aktien aus allen Branchen. Am stärksten unter Druck standen die Sektoren Rohstoff, Automobil und Chemie.
Die VW-Aktie schloss ungeachtet erfreulicher Quartalszahlen mit einem satten Abschlag von vier Prozent. Im ersten Quartal gelang es dem Autobauer, die gewinnschwache Pkw-Kernmarke wieder etwas auf Vordermann zu bringen. Die Analystenerwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis wurden übertroffen.
Im Bankensektor knickten die Titel der spanischen BBVA trotz eines Gewinnsprungs im ersten Quartal um 3,79 Prozent ein. Beim britischen Konkurrenten Barclays überschatteten die Folgekosten für Skandale die gute operative Entwicklung: Die Aktien verloren 1,70 Prozent.
Die Aktien von Saint Gobain fielen um 1,20 Prozent, nachdem der französische Baustoffkonzern zum Jahresauftakt erneut mit einem schwachen Geschäft in der Heimat zu kämpfen hatte.
Die Iberdrola-Aktien verbilligten sich um 1,06 Prozent. Der Gewinn des spanischen Energiekonzerns im ersten Quartal war trotz gekürzter Subventionen weniger stark geschrumpft als befürchtet.
Next verteuerten sich um 1,67 Prozent. Der britische Bekleidungseinzelhändler übertraf mit seinem Quartalsumsatzausweis die Analystenprognosen.
Antofagasta knickten um 2,24 Prozent ein. Der Bergbaukonzern kappte seine Prognose für die Kupferproduktion des laufenden Jahres.