Starke Zahlen von Philips, ein festerer Ölpreis und eine freundliche Wall Street prägten die positive Stimmung.
Es gäbe noch weiteren Platz für eine Erholung der Aktien, ist Larry Kantor von Barclay's Capital überzeugt. Er war einer der ersten Volkswirte, die bereits im März von einem Ende der Rezession gesprochen hatten.
Im Branchenvergleich ging es im Stoxx-600 für die Technologieaktien am deutlichsten nach oben. Chemiewerte waren ebenfalls sehr gefragt, und auch die Automobilwerte gewannen deutlich dazu. Abschläge gab es nach Branchen nur bei den Versorgern und den Aktien von Reiseunternehmen.
Die Aufschläge bei den Technologiewerten führten die Aktien von Alcatel-Lucent an, die um 5,0 % auf 3,33 Euro kletterten. Die Aktienexperten der Societe Generale haben ihre Anlageempfehlung für Alcatel-Lucent von "sell" auf "hold" angehoben.
Auf Unternehmensseite rückten vor allem Philips Electronics mit Quartalszahlen in den Blick. Der niederländische Elektronikkonzern hat in der Wirtschaftskrise augenscheinlich das Gröbste hinter sich. Das Geschäft von Juli bis September blieb zwar hinter dem Vorjahreszeitraum zurück, im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen erholte es sich aber.
"Wir machen gute Fortschritte", sagte Konzernchef Gerard Kleisterlee. Die Konzentration auf die drei Felder Medizintechnik, Konsumelektronik und Lichttechnik zahle sich aus. Das schon im vergangenen Jahr angelaufene und mehrfach ausgeweitete Sparprogramm habe angeschlagen. Mit seinem Zahlenwerk übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Philips-Aktie legte als bester Wert im europäischen Leitindex um 7,72 % auf 18,35 Euro zu.
Im Technologie-Sektor waren neben Philips auch Papiere von Halbleiter-Unternehmen gefragt. Händler nannten als Grund die positiven US-Vorgaben aus dem IT-Sektor. Dort hatten am Freitag zahlreiche Technologietitel wie Advanced Micro Devices (AMD) von einer positiven Branchenstudie von Barclays profitiert. Die Analysten hatten den IT-Hardwaresektor von "Neutral" auf "Positive" hochgestuft. Am Börsenplatz in Paris sprangen STMicroelectronics um 3,56 % auf 6,66 Euro nach oben. In Amsterdam kletterten ASML Holding gar um 4,52 % auf 21,26 Euro.
Rohstoff-Titel konnten im Zuge der wieder festeren Rohöl- und Metallpreise ebenfalls dazugewinnen. BG Group verteuerten sich um 1,0 % auf 1.112,0 Pence. Der britische Gaskonzern steht einem Pressebericht zufolge kurz vor dem Verkauf seines Energieerzeugungsgeschäfts. Für fast die gesamte Sparte habe das Unternehmen ein Gebot von 1,5 Mrd. Pfund erhalten, berichtete die "Sunday Times", ohne Quellen und Namen zu nennen. In Paris ging es für Total um 1,64 % auf 40,99 Euro nach oben. Der französische Ölkonzern will mit der staatlichen Ölgesellschaft des Iran bei einem größeren Erdgasprojekt kooperieren.
