Am Mittwoch

Europas Börsen schließen uneinheitlich

Teilen

Euro-Stoxx-50 stieg um um 9,88 Einheiten oder 0,31% auf 3.159,67 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch mit uneinheitlicher Tendenz aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich leicht um 9,88 Einheiten oder 0,31 Prozent auf 3.159,67 Zähler.

Die anhaltende Unsicherheit wegen der Ukraine-Krise drückte in Zusammenarbeit mit schwachen Industrieaufträgen aus Deutschland und Sorgen um ein sich weiter abschwächendes Wirtschaftswachstum in China am Vormittag auf die Kurse. Am Nachmittag rückten dann enttäuschende US-Konjunkturdaten sowie der Auftritt der US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Kongress in den Blickpunkt der Investoren.

Die US-Wirtschaft hat ihre Produktivität im ersten Quartal wegen des harten Winters so stark gedrosselt wie seit einem Jahr nicht mehr. Sie sank zwischen Jänner und März auf das Jahr hochgerechnet um 1,7 Prozent. Analysten hatten nur mit einem Rückgang von einem Prozent gerechnet.

Die Chefin der US-Notenbank Federal Reserve hat den Finanzmärkten weiter ultrabilliges Geld versprochen. Der lockere geldpolitische Kurs der Fed bleibe weiter angemessen, sagte Yellen bei der Anhörung vor dem US-Kongress. Die oberste amerikanische Währungshüterin zeigte sich jedoch vergleichsweise zuversichtlich für die Wirtschaft.

Für Bewegung an den Märkten sorgte aber auch die laufende Berichtssaison. Dabei stachen unter den Einzelwerten vor allem Finanz- und Biertitel hervor.

Finanztitel wurden von einer regelrechten Flut von Quartalszahlen bewegt. So sanken die Aktien von Europas zweitgrößtem Versicherer AXA nach Zahlenvorlage um 0,23 Prozent und ING-Papiere verloren 0,39 Prozent. Ebenfalls nach Zahlen gaben Aktien der Societe Generale 0,82 Prozent nach, Swiss Re zeigten sich in Zürich mit plus 0,45 Prozent hingegen freundlich. Allianz-Aktien sind nach vorläufigen Zahlen 1,29 Prozent zurückgefallen. Dabei hat Europas größter Versicherer zum Jahresstart weniger Gewinn eingebüßt als befürchtet.

Eine Ausnahme bildete im Finanz-Sektor die französische Bank Credit Agricole, deren Aktie um deutlich um 6,80 Prozent zulegte. Die Erholung der französischen Wirtschaft hatte der Bank ein deutliches Gewinnplus beschert. Der Gewinnanstieg ging vor allem auf eine deutlich reduzierte Vorsorge für mögliche Kreditausfälle zurück.

Niedrige Zinsen, die schwierige Lage in einigen Schwellenländern und schwache Märkten haben der britischen Großbank HSBC im ersten Quartal wie erwartet zu schaffen gemacht. Der Gewinn brach zum Jahresauftakt um 18 Prozent ein. Die Erträge sackten um 14 Prozent ab. Experten hatten mit einem noch niedrigeren Gewinn gerechnet. Die Aktie büßte 1,26 Prozent an Wert ein.

In Frankfurt mussten Commerzbank-Aktien ein sattes Minus von 3,69 Prozent verbuchen. Die Bank setzte zu Jahresbeginn zwar ihren Aufwärtstrend fort. Unter dem Strich verdiente das Institut mit 200 Millionen Euro allerdings etwas weniger als von Analysten erwartet.

Bei den Brauereien zogen Carlsberg um 1,03 Prozent an, obwohl der Konzern die Gewinnprognose wegen Währungsturbulenzen rund um den russischen Rubel zusammen gestrichen hatte. AB Inbev-Aktien stiegen um 1,34 Prozent. Der weltgrößte Brauereikonzern profitierte zu Jahresbeginn von steigendem Bierdurst in seinen wichtigsten Märkten.

Der Industriekonzern Siemens wurde in seinem zweiten Geschäftsquartal zwar von hohen Projektkosten ausgebremst, doch der auf den Weg gebrachte Konzernumbau scheint zu überzeugen. Das Papier gewann 2,06 Prozent. Die Henkel-Aktien stiegen ebenfalls in Frankfurt um satte 5,37 Prozent, nachdem der Konsumgüterhersteller mit seiner Quartalsbilanz die Erwartungen übertroffen hatte.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.