Schwache US-Jobzahlen senken Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinsanhebung.
Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag mit starken Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 gewann um 62,25 Einheiten oder 2,06 Prozent auf 3.079,74 Zähler.
Nach der Veröffentlichung des US-Jobberichts entwickelten sich die europäischen Aktienmärkte in Richtung ihres Hochstandes von Mai 2016.
Die US-Daten fielen mit 151.000 neuen Stellen schlechter aus als im Vormonat wo noch 275.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Obwohl die Zahlen unter den Prognosen lagen zeigen sie, dass der Arbeitsmarkt sich stabil entwickelt. Die Arbeitslosenquote liegt beim gleichen Wert wie im Vormonat. Im Juli waren es ebenfalls 4,9 Prozent.
Die Zahlen haben die Spekulationen um eine baldige US-Leitzinserhöhung erstmal wieder etwas entkräftete. Das beflügelte die europäische Aktienmärte und führte zu einer Rallye in allen Industriezweigen.
"Die enttäuschenden Jobzahlen, machen eine Zinsanhebung noch in diesem Monat mehr als unwahrscheinlich", sagte Peter Dixon von der Commerzbank in London. Bei einer Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent könne kaum argumentiert werden, dass die Wirtschaft sich schlecht entwickle, so der Analyst weiter.
Die Wetten, dass die Fed die Zinsen noch im September anheben wird, sind von 34 auf 30 Prozent gefallen. Die Quoten drehen sich erst im Dezember zugunsten einer Anhebung des Leitzins.
Die Werte der europäischen Versorger haben sich im Verlauf des Freitag besonders positiv entwickelt. Die deutsche RWE schloss bei plus 5,62 Prozent und die französische Veolia war 4,90 Prozent im Plus.
Pharmawerte konnten wieder einiges an Boden gut machen, nachdem sie zuvor auf den tiefsten Stand seit Juni gefallen waren. Sanofi stieg um 2,75 Prozent. Fresenius legten um 2,44 Prozent zu und Bayer waren mit 1,12 Prozent im Plus. Auch BASF zeigten sich mit plus 0,84 Prozent unter den Gewinner.
Währenddessen blieben Banktitel weiter stark gefragt und setzten sich diese Woche an die Branchenspitze. Intesa SanPaolo gewannen 2,91 Prozent, BNP Baribas legten um 2,11 Prozent zu und Deutsche Bank kletterten auf 1,83 Prozent.