BP sacken nach Zahlen über 7 Prozent ab.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Dienstagvormittag nach schwachen Vorgaben der Börsen in Übersee mit weiteren Verlusten präsentiert. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.40 Uhr mit minus 1,29 Prozent oder 39,02 Punkte bei 2.981,99 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel 1,11 Prozent oder 107,83 Zähler auf 9.650,05 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit minus 1,31 Prozent oder 79,22 Einheiten auf 5.980,88 Punkte.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist zwar aus jahreszeitlichen Gründen im Jänner um 239.000 auf 2,92 Millionen gestiegen - das sind allerdings saisonbereinigt 111.000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr. Daneben dürfte vor allem der wieder schwache Ölpreis die Aktienmärkte belastet haben.
Außerdem halten die Proteste in Griechenland gegen die geplante Pensionsreform sowie Steuererhöhungen weiter an. Am Dienstag blockierten erzürnte Landwirte wichtige Straßenverbindungen sowie Grenzübergänge nach Bulgarien und zur Türkei. Auch Rechtsanwälte und Notare setzten ihren seit 15 Tagen andauernden Streik fort. Im Verlauf könnten Impulse die Arbeitsmarktdaten aus der Eurozone bringen.
Im Branchenvergleich rückten die Chemiewerte in den Fokus. Die Aktien von Infineon sackten um über 3,5 Prozent ab. Zwar steckten die Münchener im ersten Geschäftsquartal dank guter Geschäfte mit der Autoindustrie Einbußen bei Chips für Mobilgeräte zunächst weg und konnten umsatz- wie ergebnisseitig positiv überraschen. Doch die Unternehmensziele für das zweite Quartal blieben hinter den Erwartungen zurück.
In der Schweiz hingegen gewannen die Aktien von Givaudan um 1,26 Prozent. Der Aromen- und Riechstoffhersteller hat im Geschäftsjahr 2015 dank Einsparungen und geringerer Steuern seinen Gewinn zweistellig gesteigert. Der Umsatz sank dagegen leicht um 0,2 Prozent auf knapp 4,4 Mrd. Franken.
Auch Symrise verbesserte seine Geschäftszahlen für 2015 und notierte mit einem Minus von 1,12 Prozent. Aus der mittleren Reihe gaben die Titel von Wacker Chemie um 3,31 Prozent ab. Der Spezialchemiekonzern profitierte 2015 von einem starken Chemiegeschäft und schnitt vor allem ergebnisseitig besser ab als von Analysten erwartet.
Außerdem legten die Papiere von Sainsbury um 1,10 Prozent zu. Der britische Einzelhändler will für umgerechnet 1,7 Mrd. Euro die Kaufhauskette Home Retail übernehmen und damit ein neues Standbein neben dem Lebensmittelhandel schaffen. Sainsbury biete insgesamt 161,3 Pence (2,1 Euro) für jede Aktie.
Daneben beginnt Siemens mit seinem milliardenschweren Aktienrückkauf. Bis Mitte November 2018 will der Konzern dafür bis zu 3 Mrd. Euro ausgeben. Darüber hinaus sollen 31 Millionen Stück vom Unternehmen gehaltene eigene Aktien eingezogen werden. Die Siemenspapiere fielen im schwachen Umfeld um 0,43 Prozent.
Zudem haben der Ölpreisverfall und deutlich niedrigere Gaspreise beim britischen Rohstoffriesen BP den Gewinn um mehr als die Hälfte einbrechen lassen. Für das Gesamtjahr 2015 meldete der britische Rohstoffriese einen Ertragsrückgang von 51 Prozent. Die BP-Anteilsscheine stürzten über 7 Prozent ins Minus.