Euro-Stoxx-50 stieg 23,05 Einheiten oder 0,84 Prozent auf 2.771,06 Punkte.
Die Leitbörsen in Europa sind dank freundlicher Vorgaben aus den USA und aus Asien am Dienstag fester in den Handel gegangen. Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise hätten sich zwar etwas verringert, aber nach wie vor dominiere bei den Anlegern die Vorsicht, so ein Marktstratege. Um 9.35 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.205,33 Punkten, das entspricht einem Plus von 55,12 Einheiten oder 0,77 Prozent. In London stieg der FT-SE-100 34,9 Einheiten oder 0,61 Prozent auf 5.728,32 Zähler. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 stieg 23,05 Einheiten oder 0,84 Prozent auf 2.771,06 Punkte.
In einem Branchenvergleich zeigten sich der Banken- und Rohstoffsektor in der Gewinnzone. Societe Generale gewannen 1,43 Prozent auf 39,32 Euro und UniCredit legten um 1,61 Prozent auf 1,51 Euro zu. Bei den Rohstoffen verteuerten sich BP um 2,37 Prozent auf 439,85 Pence und Repsol stiegen um 1,46 Prozent auf 22,60 Euro.
Die Ratingagentur Moody´s droht hingegen italienischen Unternehmen mit Staatsbeteiligungen mit der Abstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Die Agentur habe den Ölkonzern Eni, den Energieversorger Enel, den Rüstungskonzern Finmeccania und den Stromnetzbetreiber Terna auf Beobachtung für eine mögliche Abstufung gesetzt. Bereits am vergangenen Freitag hatte Moody´s mit einer Abstufung der Kreditwürdigkeit Italiens gedroht. Ihr Vorgehen begründeten die Experten mit der strukturellen Schwäche der italienischen Wirtschaft, die das Wachstum bremse. Die Italiener zeigten sich jedoch unbeeindruckt: Eni legten 0,70 Prozent auf 15,83 Euro zu, Enel gewannen 0,19 Prozent auf 4,308 Euro, Finmeccanicia stiegen um 0,56 Prozent auf 8,04 Euro und Terna verteuerten sich um 0,45 Prozent auf 3,14 Euro.
Unter den Einzelwerten notierten Bayer mit einem leichten Plus von 0,31 Prozent bei 57,57 Euro. Die italienische Großbank UniCredit hat die Einstufung des Pharma- und Chemiekonzerns auf "buy" mit einem Kursziel von 78,00 Euro belassen. Das Unternehmen habe jüngst überzeugende klinische Ergebnisse zu drei potenziellen Medikamenten geliefert, so die Analysten. Für weitere drei Medikamente dürften innerhalb der kommenden zwölf Monate Phase-3-Ergebnisse vorgelegt werden.
In der Gewinnzone zeigten sich auch Anteilsscheine von Nokia. Der unter Druck stehende finnische Handy-Weltmarktführer will mit drei neuen günstigen Telefonen und einem ungewöhnlichen Flaggschiff-Modell Kunden zurückgewinnen. Nokia verlor zuletzt stark Marktanteile an Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android sowie das iPhone von Apple. Nokia verteuerten sich um 2,47 Prozent auf 4,15 Euro.
Mit einem Plus von 1,11 Prozent bei 53,64 Euro zeigten sich auch Titel von K+S. Der deutsche Düngemittelhersteller ist bei der Suche nach einem Käufer für sein Hausdüngergeschäft fündig geworden. Der Finanzinvestor Triton übernimmt die Sparte Compo für 205 Mio. Euro einschließlich Schulden. Der Abschluss der Transaktion werde noch im Sommer erwartet. Die EU-Kartellbehörde müsse dem Geschäft noch zustimmen. Mit dem Verkauf sei für K+S ein Buchverlust von etwa 90 Mio. Euro im zweiten Quartal 2011 verbunden.