Im Frühhandel

Europas Leitbörsen geben deutlich nach

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Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,27% oder 9,89 Punkte auf 3.625,51 Einheiten.

Schwache Vorgaben aus den USA dürften am Dienstagmorgen den europäischen Leitbörsen etwas an Schwung genommen haben. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit minus 0,27 Prozent oder 9,89 Punkte bei 3.625,51 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 0,14 Prozent oder 15,60 Zähler auf 11.428,12 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit minus 0,05 Prozent oder 3,65 Zähler auf 6.684,97 Punkte.

Der Preisverfall bei Rohstoffen, insbesondere beim Rohöl, sorgte für neue Unsicherheit. Auch die schwachen Indizes in den USA dämpften die Stimmung. Maue Industrie- und Immobiliendaten hatten die Wall Street belastet. Außerdem gehen die Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den Gläubigern über Reformschritte in Athen weiter. Im Mittelpunkt stehen dabei die geplanten Privatisierungen von Staatsunternehmen.

Im Blick der Anleger stehen Nachrichten aus der Berichtssaison. So hat Axa hat im ersten Halbjahr dank der Euroschwäche das Nettoergebnis um 2 Prozent auf 3,077 Mrd. Euro gesteigert. Die Aktien des französischen Versicherers stiegen 0,10 Prozent.

Auch Credit Agricole ist ohne größere Sonderlasten wieder in der Spur. Der Nettogewinn stieg im zweiten Quartal auf 920 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 17 Mio. Euro. Allerdings wandten sich Anleger im Hinblick auf neue Sonderlasten wegen Verstößen in den USA von den Titel der französischen Bank ab - diese sanken satte 8,71 Prozent.

Im roten Bereich notierten ebenfalls die Anteilsscheine von Oerlikon mit minus 0,82 Prozent. Der Konzerngewinn des Schweizer Technologiekonzerns verringerte sich in der ersten Jahreshälfte 2015 auf 87 Mio. Franken (82,1 Mio. Euro), nach 122 Mio. Franken im Jahr zuvor.

In Deutschland kam erschwerend dann noch der Quartalsbericht von BMW hinzu, der die Autoaktie um 1,86 Prozent drückte - womit sie wieder auf ihrem Stand vom Jahresbeginn notierten. Laut Analyst Michael Punzet von der DZ Bank belasteten der Gewinnrückgang im Autogeschäft und die weiter vorsichtigen Aussagen zum wichtigen Markt China.

Unterdessen will der fusionierte Zementriese LafargeHolcim die verbleibenden Aktien der französischen Lafarge von der Börse nehmen. Das habe der Verwaltungsrat entschieden, nachdem Holcim mehr als 95 Prozent der Anteilsscheine und Stimmrechte des Unternehmens eingesammelt habe. Aus der 40 Mrd. Euro schweren Fusion der Schweizer Holcim mit der französischen Konkurrentin ist der weltweit größte Zementkonzern entstanden. Die Aktien des Zementriesen legte 0,15 Prozent zu.

Außerdem hat die britische Regierung erstmals nach der Bankenrettung 2008 Anteile an der Royal Bank of Scotland an den Markt gebracht. Der Staat, der bisher 78,3 Prozent an RBS hielt, trennte sich von 630 Millionen Aktien zu je 330 Pence. Für das Paket von 5,4 Prozent der RBS-Aktien erhielt der britische Staat 2,1 Mrd. Pfund von institutionellen Anlegern. Im Vergleich zum Ankauf inmitten der Finanzkrise bedeutet dies einen Verlust von etwa einer Milliarde Pfund. Die RBS-Papiere verloren knapp ein halbes Prozent im "Footsie".

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