Der Euro-Stoxx-50 stieg um 1,05 Prozent oder 33,93 Punkte auf 3.271,37 Einheiten.
Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Donnerstag in der Gewinnzone beendet. Der Euro-Stoxx-50 stieg bis Handelsschluss um 1,05 Prozent oder 33,93 Punkte auf 3.271,37 Einheiten.
Bereits in der Früh sorgte die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed vom Vortag für etwas Auftrieb. Die US-Währungshüter haben die Zinsen erneut unverändert gelassen und angekündigt, diese auch "geraume Zeit" nach dem für Ende Oktober angepeilten Ende der Konjunkturhilfen weiter auf einem niedrigen Niveau zu halten.
Am Vormittag rückte dann der Start der Vergabe langfristiger Kredite der Europäischen Zentralbank (EZB) an die europäischen Banken in den Blickpunkt. Mit insgesamt 82 Mrd. Euro fiel das Interesse für die zielgerichteten langfristigen Kredite (TLTRO) sehr gering aus. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit dem Abruf von gut 130 Mrd. Euro gerechnet. Ob die schwache Nachfrage nun zu einem Anleihenkaufprogramm seitens der EZB führt, bleibt vorerst noch offen.
Weiters blieb die heutige Abstimmung der Schotten über einen Verbleib bei Großbritannien im Visier der Anleger. Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Befürwortern und Gegnern einer schottischen Abspaltung von Großbritannien hin. Ein konkretes Ergebnis wird es aber erst am Freitag in der Früh geben.
Im Branchenvergleich waren Bank- und Versicherungswerte gesucht. Dementsprechend fanden sich unter den Kursgewinnern im Euro-Stoxx-50 ING (plus 2,17 Prozent) und Deutsche Bank (plus 2,33 Prozent). Unter den Versicherern legten Allianz 2,08 Prozent zu.
An der Spitze des Euro-Stoxx-50 blieben jedoch den ganzen Tag über Bayer mit plus 6,17 Prozent auf 112,70 Euro. Der Pharma- und Chemiekonzern will seine Kunststoffsparte MaterialScience abspalten und an die Börse bringen. Der Konzern werde sich künftig auf die Bereiche Pharma und Agrarchemie fokussieren. Den Plänen des Vorstands müsse allerdings der Aufsichtsrat zustimmen, der noch heute zusammenkomme.
An der Börse in Stockholm kletterten Ericsson um 3,75 Prozent nach oben. Der Telekomausrüster gibt sein verlustträchtiges Modem-Geschäft auf und entlässt rund 1.000 Beschäftigte. Der schwedische Konzern begründete den Schritt mit dem scharfen Wettbewerb in der Branche, der insbesondere von der Konkurrenz in Asien und den USA angefacht wird.
In London zogen Easyjet um 0,45 Prozent an. Der Billigflieger hat die Ausschüttungsquote für seine Dividende auf 40 Prozent des Überschusses angehoben, zuletzt lag der Anteil noch bei einem Drittel. Darüber hinaus hat das Unternehmen bei Airbus 27 Jets vom Typ A-320 bestellt.
Die Aktien des Schweizer Industriekonzerns Sulzer profitierten von Fusionsgesprächen mit dem amerikanischen Maschinenbaukonzern Dresser-Rand und kletterten um 8,11 Prozent nach oben. Sollen die beiden Unternehmen handelseinig werden, entsteht einer der größten Lieferanten von Pumpen und Kompressoren für die Öl- und Gasbranche. Indessen brachte die Nachricht Händlern zufolge die Siemens-Titel etwas unter Druck. Börsianern zufolge hätten die Amerikaner als mögliches Übernahmeziel von Siemens gegolten. Siemens verloren 0,43 Prozent.