Atempause nach jüngsten Kursgewinnen - Warten auf Yellen-Rede.
Nach den Kursgewinnen der vergangenen Handelstage haben die Börsen in Europa am Freitag zunächst eine Verschnaufpause eingelegt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.45 Uhr mit minus 0,18 Prozent oder 5,38 Punkte bei 3.065,83 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 0,22 Prozent oder 22,81 Zähler auf 10.249,90 Punkte. In London fiel der FTSE-100 um minimale 0,02 Prozent oder 1,19 Einheiten auf 6.264,46 Punkte.
Die Vorgaben aus Übersee liefern keine einheitliche Richtung. Während die Börsen in Asien überwiegend im grünen Bereich schlossen, gab es an der Wall Street am Donnerstag mehrheitlich leichte Abschläge zu beobachten. Gewartet wird zum Wochenschluss auf die am Abend anstehende Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen. Die Anleger hoffen auf neue Hinweise bezüglich möglicher Zinserhöhungen der Federal Reserve. Robuste Konjunkturdaten aus den USA hatten zuletzt wieder die Erwartung einer Leitzinsanhebung bereits im Juni angeheizt.
Zudem stehen am Nachmittag Daten zum US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan sowie die erste Revision der BIP-Daten für das erste Quartal auf der Agenda. Bereits vor Börsenstart kamen Verbrauchervertrauensdaten aus Frankreich: Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im Mai stärker als erwartet aufgehellt.
Unternehmensseitig rückte das Börsendebüt des Philips-Spin-Off Philips Lightning ins Visier der Investoren. Die Aktien der Lichtsparte des niederländischen Elektrokonzerns sind am Freitag mit Kursgewinnen an der Börse gestartet. Der erste Kurs von Philips Lighting lag bei 21 Euro und damit 5 Prozent über dem Ausgabepreis von 20 Euro je Stück der verkauften 37,5 Millionen Aktien. Gegen 9.45 Uhr notierten die Aktien um mehr als sieben Prozent im Plus bei 21,45 Euro. Die Titel von Philips zogen im Euro-Stoxx-50 um 0,17 Prozent an.
Indessen hat sich der französische Versicherer Axa von seinem britischen Lebensversicherungsgeschäft getrennt. Der Bereich UK Life & Savings wird an die Phoenix-Gruppe verkauft. Der britische Finanzkonzern gilt als Spezialist für die Abwicklung von Lebensversicherungsbeständen. Axa hat zuvor bereits sein Anleihegeschäft und die Plattform Elevate verkauft. Die drei Verkäufe sollen insgesamt 832 Mio. Euro einbringen. Dennoch rechnet der Versicherer mit einem Nettoverlust von 400 Mio. Euro durch diese Verkäufe, die in der zweiten Jahreshälfte unter Dach und Fach gebracht werden sollen. Axa-Papiere erhöhten sich um 0,22 Prozent.
In Zürich verloren Credit Suisse 1,20 Prozent. Die Schweizer Bank hat eine neuartige Anleihe platziert, mit der sie die finanziellen Auswirkungen der Machenschaften von zockenden Händlern oder Cyber-Kriminellen abfedern kann. Profi-Anleger wie Pensionskassen, Hedgefonds und Rückversicherer kauften Anleihen im Wert von insgesamt 220 Mio. Franken (199 Mio. Euro).