Unklarheit wegen US-Geldpolitik und Brexis, aber Unterstützung für den Handel von steigenden Ölpreisen.
Die europäischen Leitbörsen haben am Montag den Handelstag im Plus beendet. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 4,35 Einheiten oder 0,15 Prozent auf 3.001,90 Zähler.
Damit erholten sich die Aktienmärkte in Europa etwas von den Verlusten vom Freitag. Zu Wochenschluss hatten sowohl der Euro-Stoxx-50 als auch der DAX noch jeweils mehr als ein Prozent verloren. Auslöser waren schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt gewesen. In den USA waren im Mai nur 38.000 neue Jobs entstanden. Am Markt hatte man mit 160.000 Stellen gerechnet. Dies hatte auch die europäischen Aktienmärkte in Mitleidenschaft gezogen.
Die Situation am Arbeitsmarkt ist für die Anleger vor allem wegen ihrer Bedeutung für die Geldpolitik wichtig. Aufgrund der schwachen Daten scheint eine Zinserhöhung im Sommer weniger wahrscheinlich als noch zuvor. Am Abend ist eine Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen anberaumt. Die Anleger hoffen auf Signale, was den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung angeht.
Ebenfalls im Blick bleibt Großbritannien: "Neben der US-Geldpolitik schwebt die bevorstehende Abstimmung über den Brexit wie ein Damoklesschwert über dem Markt", kommentiert der Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Jüngste Umfragen hätten eine Mehrheit der Befürworter eines britischen EU-Austritts gezeigt.
Unterstützung für den Handel kam hingegen von den steigenden Rohstoffpreisen. Die Ölpreise lagen im Späthandel über zwei Prozent im Plus. Im Euro-Stoxx-50 nahmen die Ölwerte Eni (plus 2,61 Prozent) und Total (plus 1,87 Prozent) Spitzenpositionen ein.
Bankwerte präsentierten sich hingegen schwach. Unter den größten Verlierern im Euro-Stoxx-50 waren UniCredit (minus 1,90 Prozent), Societe Generale (minus 0,69 Prozent) und Intesa Sanpaolo (minus 0,36 Prozent). Hingegen konnten sich Deutsche Bank mit plus 0,33 Prozent leicht im Plus halten. Das Finanzinstitut hat die Pläne für den Aufbau einer neuen Digitalbank aufgegeben.
An der Zürcher Börse reagierten die Titel von Roche kaum auf Erfolge eines Riesenzellarteriitis-Medikaments bei einer klinischen Studie. Sie beendeten den Handelstag mit einem Plus von 0,19 Prozent.