Zinsdruck für Italien ließ nach

Europas Leitbörsen schließen im Plus

Teilen

Spekulationen auf geldpolitische Lockerung in China stützen.

Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag gestützt von Spekulationen auf geldpolitische Stützungsmaßnahmen in China überwiegend mit moderaten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 7,54 Einheiten oder 0,30 Prozent auf 2.506,06 Zähler.

    Für etwas Erholung am Markt hätten Spekulationen auf eine weitere geldpolitische Lockerung in China gesorgt, hieß es aus dem Handel. Die daraus resultierende Euphorie in China wurde in Europa aber von den anhaltenden Sorgen um Spanien und Griechenland gebremst. Die spanische Regierung hat das strengste Sparbudget in der jüngeren Geschichte des Landes verabschiedet. Das Staatsbudget soll im kommenden Jahr durch Einsparungen und zusätzliche Einnahmen um 40 Milliarden Euro entlastet werden.

   Im Blickfeld stand am Donnerstag zudem eine Anleiheauktion Italiens. Das Ergebnis war durchwachsen ausgefallen: Der Zinsdruck hat zwar etwas abgenommen, dafür ging allerdings die Nachfrage zurück. Darüber hinaus ist aktuellen Daten zufolge die Summe der Bankkredite an Firmen und Privathaushalte der Euro-Zone im August überraschend geschrumpft. Das Wachstum der für die Zinspolitik der EZB wichtigen Geldmenge M3 lag unter dem von den Analysten erwarteten Wert.

   Aktuelle US-Konjunkturdaten sind unterdessen durchwachsen ausgefallen. Die wichtigen Auftragseingänge für langlebige Güter sind im August eingebrochen. Die neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt zeigen unterdessen, dass sich die dortige Lage zumindest nicht weiter verschlechtert. Indes ist die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal deutlich schwächer gewachsen als gedacht.

   Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 kletterten die Anteilsscheine des niederländischen Chipausrüsters ASML um 3,20 Prozent auf 41,865 Euro an die Indexspitze. Klare Aufschläge gab es auch in Nokia (plus 2,65 Prozent auf 2,05 Euro) und Schneider (plus 2,04 Prozent auf 47,83 Euro). Die Titel des italienischen Energiekonzerns Eni sanken 0,46 Prozent auf 17,40 Euro. Die Ölwerte Total pendelten sich knapp vor Börsenschluss noch bei einem leichten Plus von 0,18 Prozent auf 39,68 Euro ein. Auch Repsol drehten im Verlauf in die Gewinnzone und schlossen um 0,90 Prozent fester bei 15,625 Euro.

  Volkswagen gaben unterdessen deutlich um 2,12 Prozent auf 143,30 Euro nach. Daimler gingen mit einem Abschlag von 0,38 Prozent auf 38,01 Euro aus dem Handel. Medienberichten zufolge will der Autobauer Ende Oktober sein Sparpaket im Volumen von einer Milliarde Euro vorstellen. BMW schlossen kaum verändert mit einem leichten Plus von 0,03 Prozent auf 57,64 Euro. Der Münchener Wettbewerber plant laut einer Zeitungsmeldung in Deutschland 3.000 neue Stellen zu schaffen. Gleichzeitig solle die Zahl der Leiharbeiter in gleicher Höhe verringert werden.

   Hennes & Mauritz (H&M) gerieten nach Zahlen ins Blickfeld. Steigende Löhne in China machen dem schwedischen Moderiesen zunehmend das Leben schwer. Im dritten Geschäftsquartal (Ende August) steigerte H&M seinen Überschuss nur um 0,9 Prozent auf 3,62 Mrd. schwedische Kronen (428 Mio. Euro). Dies war deutlich weniger als Analysten erwartet hatten. Die Wertpapierexperten der französischen Investmentbank Cheuvreux hatten in einer ersten Reaktion die Einstufung für die Aktie auf "Outperform" mit einem Kursziel von 275,00 schwedischen Kronen belassen. Die H&M-Titel sackten um 5,76 Prozent auf 232,20 Schwedische Kronen ein.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.