Wochenschluss

Europas Leitbörsen schließen mehrheitlich rot

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Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 12,49 Einheiten oder 0,40 Prozent.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag mehrheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 12,49 Einheiten oder 0,40 Prozent auf 3.141,28 Zähler.

Die Börsen wechselten, wie nicht unüblich am Hexensabbat, gleich mehrmals das Vorzeichen. Erst kurz vor Schluss schaffte der Euro-Stoxx noch ein kleines Plus um dann wieder ins Minus abzurutschen. Zwischenzeitlich war der Leitindex sogar auf ein Minus von über 1,3 Prozent abgerutscht. Vierteljährlich fällt auf den dritten Freitag im Monat der Verfallstermin von Optionen und Terminkontrakten auf Aktien und Indizes. Dadurch kommt es häufig zu stärkeren Kursschwankungen, speziell kurz vor Handelsende.

Auch Konjunkturdaten wurden zum Wochenabschluss noch einmal veröffentlicht. Das Konsumklima in Europas größter Volkswirtschaft zeigte mit 9,0 Punkten den höchsten Wert seit Dezember 2006 an. Bankenvolkswirte hatten für die deutsche Konsumentenstimmung einen Wert von 8,8 Zählern erwartet. Positiv wirkten sich hier die tiefen Energiepreise bei Heizöl und Benzin aus, welcher die Kaufkraft stärkt, erklären Experten.

Auch in Frankreich wurden gute Nachrichten verkündet. Das Bruttoinlandsprodukt der zweitgrößten Volkswirtschaft werde im ersten und zweiten Quartal um jeweils 0,3 Prozent wachsen, so das Statistikamt Insee.

Unter den Einzelwerten erlitten Air France-KLM klare Abschläge. Der zweiwöchige Pilotenstreik im September und zusätzliche kosten wegen Kerosin veranlassten bereits die dritte Prognosesenkung in diesem Jahr. Das Management will nun Sparmaßnahmen ergreifen. Anleger straften die erneute Korrektur mit einem Minus von 8,08 Prozent ab. Auch der Branchenkollege Lufthansa wurde mit in den Sog gezogen. Analysten glauben, dass die Lufthansa ähnliche Probleme haben könnte. Lufthansa verloren 3,46 Prozent an Höhe.

An der Schweizer Börse wurden unterdessen die Titel von Roche verstärkt auf die Verkaufsliste gesetzt. Der Pharmakonzern musste die Entwicklung seines Alzheimer-Medikaments Gantenerumab abbrechen. Die Phase-III Studie hätte nicht die erwarteten Resultate geliefert. Eine unabhängiges Gremium hatte daher die Empfehlung gegeben, die Studie zu beenden. Roche-Papiere fielen 4,82 Prozent.

Aufwärts ging es dafür für die Titel der französischen Atos. Der US-Technologiekonzern Xerox hat seine IT-Dienstleistungssparte an die Franzosen für 1,05 Mrd. Dollar verkauft. Die Sparte hat 9.800 Mitarbeiter in 45 Ländern. Dadurch kann Atos seinen Marktanteil in diesem Bereich in den USA auf einen Schlag verdreifachen. Atos schlossen 6,19 Prozent höher.

Weniger Bewegung brachte das Bieterrennen um den angeschlagenen französischen Reiseveranstalter Club Mediteranee. Die Aktien gingen 0,40 Prozent höher aus dem Handel, nachdem der chinesische Milliardär Guo Guangchang noch kurz vor Ablauf der Frist sein Angebot über die 24 Euro je Titel des Italieners Andrea Bonomi auf 24,60 Euro pro Aktie erhöht hatte. Es ist bereits jetzt der längste Übernahmekampf in Frankreich mit acht Angeboten.
 

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