China-Daten

Europas Leitbörsen schließen mit Verlusten

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Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 33,20 Einheiten oder 1,03 Prozent.

Die europäischen Leitbörsen haben sich am Freitag einheitlich mit Verlusten ins Wochenende verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 33,20 Einheiten oder 1,03 Prozent auf 3.187,94 Zähler.

Die Zurückhaltung der Anleger vor den Industriedaten aus China am Wochenende und der US-Zinssitzung nächste Woche habe für Belastung an den europäischen Aktienmärkten gesorgt, hieß es von Marktbeobachtern. Die chinesischen Zahlen werden Anzeichen darüber liefern, ob sich die Abkühlung der bisher rasant wachsenden Wirtschaft weiter fortsetzt.

Im Hinblick auf die US-Zinssitzung sehen die Experten der Helaba weiter keine starke Vorbereitung des Marktes auf eine Zinswende. "Vor allem seitens der Fed-Chefin Janet Yellen war in letzter Zeit keine klare Positionierung zu vernehmen", schrieben die Analysten in ihrem täglich Kommentar zu den Devisenmärkten. Dennoch sei der Zinsschritt trotz des fehlenden Preisdrucks "überfällig und angemessen".

Auch die wenigen heute anstehenden Konjunkturdaten brachten keine Impulse. Italiens Industrie ist überraschend positiv ins zweite Halbjahr gestartet. Die Betriebe stellten im Juli um 1,1 Prozent mehr her als im Juni, wie das nationale Statistikamt Istat mitteilte. Das ist der größte Anstieg seit gut einem Jahr. Die Daten fielen zudem deutlich besser aus als von Ökonomen mit plus 0,5 Prozent erwartet. Im Juni hatte es noch ein Minus von 1 Prozent gegeben.

Bei den Einzelwerten fielen die beiden deutschen Versorger ans untere Ende des Euro-Stoxx-50 zurück. E.ON knickten 4,36 Prozent auf 8,543 Euro ein und RWE sanken 3,37 Prozent auf 12,06 Euro. Wie das "Handelsblatt" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, müssen die Energiekonzerne ihre Atomrückstellungen voraussichtlich drastisch aufstocken. "Ein Bad-Bank-Szenario der deutschen Versorger erscheint mehr und mehr als eine sehr wahrscheinliche Bedrohung", kommentierte ein Händler. Bereits am Tag zuvor hatten negative Nachrichten zu E.ON belastet, deren Kernenergie-Geschäft nun doch weiterhin in der Verantwortung des Versorgers bleibt.

Dagegen konnten die Aktien des italienischen Versorgers Enel mit plus 0,20 Prozent auf 3,994 Euro als einziger Wert Gewinne einstreifen. Volkswagen schlossen unverändert bei 167,95 Euro.

Bei den Nebenwerten hat sich der Gewinn des deutschen Modekonzerns Gerry Weber in den ersten neun Monaten des Bilanzjahres 2014/15 halbiert. Unterm Strich blieben Ende Juli noch 22,2 Millionen Euro, wie der westfälische Hersteller von Damenoberbekleidung mitteilte. Im dritten Quartal schrammte der Konzern sogar knapp an einem Verlust vorbei. "Die Ergebnisse zum dritten Quartal haben auf ganzer Linie enttäuscht", sagte ein Händler. Die Aktien brachen 12,30 Prozent auf 16,82 Euro ein.
 

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