Die Deutsche Bank ist nach einem Rekordverlust tiefrot.
Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Donnerstag im Verlauf weiter etwas erholt gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stieg 21,70 Einheiten oder 0,75 Prozent auf 2.904,29 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 11.45 Uhr mit 9.444,16 Punkten und plus 52,52 Einheiten oder 0,56 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London gewann um 25,23 Zähler oder 0,44 Prozent und steht nun bei 5.698,81 Stellen.
Nachdem zumindest die zuletzt steile Talfahrt bei den Ölpreisen etwas gebremst werden konnte, zeigten sich auch die Handelsplätze in Europa leicht erholt. Beim Future für Brent-Öl gab es am späten Vormittag gar ein minimales Plus von 0,04 Prozent auf 27,89 Dollar je Barrel.
Wenig Neues erwarten sich Börsianer unterdessen von der heutigen Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). "Zwar ist bei der heutigen Ratssitzung eine Veränderung der Geldpolitik unwahrscheinlich, (Anm. EZB-)Präsident Draghi wird aber auf der anschließenden Pressekonferenz seine Handlungsfähigkeit und die Bereitschaft der Bank unterstreichen", schreiben die Helaba-Analysten in einem tagesaktuellen Kommentar. Auch wie der Effekt des Ölpreisverfalls auf die niedrige Inflation in der Eurozone bewertet werde, sei von Interesse.
Tiefrot präsentierten sich Deutsche Bank mit minus 7,65 Prozent. Das Geldhaus ist im abgelaufenen Geschäftsjahr weit tiefer in die roten Zahlen gerutscht als befürchtet. 2015 habe sich wegen hoher Ausgaben für Rechtsstreitigkeiten, Kosten für den laufenden Konzernumbau und Stellenstreichungen ein Verlust von rund 6,7 Milliarden Euro angehäuft, teilte die größte Bank Deutschlands überraschend am Mittwochabend in Frankfurt mit.
Weit besser lief das Geschäft für ASML, die Aktien des Chipzulieferers präsentierten sich mit plus 3,92 Prozent abermals an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Am Vortag war die Aktie nach einem positiv aufgenommenen Quartalsbericht sehr fest und bei ungewöhnlich hohem Volumen gehandelt worden. Zeitweise lag der Umsatz in Aktien über 180 Prozent über ihrem Jahresschnitt. Insbesondere ein neues Aktienrückkaufprogramm und die Ankündigung einer höheren Dividende wussten den Investoren zu gefallen.
Der weltweit zweitgrößte Brauereikonzern SABMiller hat vor der Milliardenfusion mit Anheuser Busch vom warmen Wetter profitiert und mehr Bier verkauft. Der Absatz stieg im dritten Quartal (September bis Dezember) um vier Prozent. Die Aktie profitierte davon jedoch nur in beschaulichen Maß und stieg an der Londoner Börse um 0,30 Prozent.
Die niederländische Supermarktkette Ahold hat vor der milliardenschweren Übernahme des belgischen Rivalen Delhaize von der Schwäche der Konkurrenz in den USA profitiert und deutlich mehr Umsatz erwirtschaftet. Insgesamt nahmen die Niederländer mit 9,79 Mrd. Euro im vierten Quartal gut ein Fünftel mehr ein als vor Jahresfrist. Experten hatten mit weniger gerechnet. Ahold legten in Amsterdam daraufhin 3,13 Prozent zu.