DAX schließt auf Schlussrekord - Iran-Einigung beflügelt.
Die europäischen Leitbörsen sind am Montag überwiegend mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verteuerte sich um 16,77 Einheiten oder 0,55 Prozent auf 3.072,75 Zähler. Der DAX schloss in Frankfurt mit einem Tagesplus von 0,88 Prozent bei 9.299,95 Punkten auf dem höchsten Stand seiner Geschichte.
Eine erste Einigung im Atomstreit des Iran mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland hat die Kursgewinne an den europäischen Handelsplätzen getragen. Am Wochenende hat der Iran bei der Übereinkunft zugesichert die Anreicherung von Uran bei fünf Prozent zu deckeln und Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) jederzeit Zutritt zu gewähren. Dafür werden in der zunächst sechs Monate gültigen Vereinbarung die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran gelockert. Ein Marktstratege sprach von einem Rückgang der geopolitischen Risiken durch das Iran-Abkommen, der den internationalen Aktienmärkten Auftrieb verleiht.
Konjunkturseitig stand heute in Europa das französische Geschäftsklima im Fokus. Am Nachmittag war in den USA neben den schwebenden Häuserverkäufen im Oktober auch der Dallas-Fed-Index auf der Tagesordnung. Die Fundamentaldaten blieben allerdings aufgrund der politischen Entwicklungen im Iran ohne Einfluss.
Sorgen um die weitere Entwicklung der französischen Wirtschaft wurden durch die in der vergangenen Woche unerwartet gesunkenen Einkaufsmanagerindizes geschürt. Der Insee-Geschäftsklimaindex für Frankreich stagnierte im November jedoch mit einem Wert von 98 Punkten auf dem Niveau des Vormonats und übertraf damit die Erwartungen der Ökonomen von 97 Zählern. Die schwebenden Hausverkäufe sind in den USA überraschend weiter um 0,6 Prozent gefallen, während Volkswirte ein Plus von 1,0 Prozent erwartet hatten.
In einem europäischen Branchenvergleich ging die Finanzdienstleistungsindustrie mit plus 1,42 Prozent an erster Stelle aus dem Handel. Die rote Laterne behielt auch zu Handelsschluss die Öl- und Gasbranche mit einem minus von 0,28 Prozent.
Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 konnten Societe Generale mit plus 2,28 Prozent den größten Tagesgewinn einfahren und gingen auf 41,49 Euro aus dem Handel. RWE-Aktien mussten als Schlusslicht im Kurstableau des europäischen Leitindex einen Verlust von 1,23 Prozent hinnehmen und notierten zu Handelsschluss bei 28,43 Euro.
Unternehmensseitig konnte der Pharmariese Bayer einen Erfolg verbuchen, nachdem die US-Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA) das Mittel Nexavar zur Behandlung von Schilddrüsenkrebs freigegeben hat. Bayer-Anteilsscheine notierten wenig bewegt mit plus 0,14 Prozent bei 96,06 Euro.
Die EADS-Aktien verteuerten sich um 0,95 Prozent auf 52,23 Euro. Der Airbus-Mutterkonzern erwägt laut einem Medienbericht bei seinem Konzernumbau das Werk seiner Rüstungstochter in Unterschleißheim bei München zu schließen. Die Luft- und Raumfahrtsparte soll in Zukunft in Ottobrunn zusammengeführt werden berichtete die "Süddeutsche Zeitung".
Nestle plant den Ausbau seiner Fabrik in Karacabey. Der Nahrungsmittelkonzern plant am Standort im Westen der Türkei Investitionen in Höhe von 9,9 Mio. Schweizer Franken. Nestle-Papiere zogen um 0,75 Prozent auf 67,30 Schweizer Franken an.
An der Spitze des PSA Peugeot Citroën-Konzerns sind Veränderungen geplant. Der derzeitige Chef Philippe Varin soll im kommenden Jahr von dem früheren Renault-Manager Carlos Tavares abgelöst werden. Dies geht aus einem Medienbericht der französischen Tagesrechnung "Le Monde" hervor. Peugeot-Titel verteuerten sich in Paris um deutliche 5,08 Prozent auf 10,75 Euro.