US-Haushaltskompromiss stützte weltweiten Markt.
Nach einem fulminanten Börsenjahr hat der DAX zum Auftakt 2013 weiter zugelegt. Die vorläufige Einigung im US-Haushaltsstreit bescherte dem deutschen Leitindex am Mittwoch bei 7.789,94 Punkten den höchsten Stand seit Januar 2008 - zum Handelsschluss notierte er 2,19 Prozent fester bei 7.778,78 Punkten. Im Vorjahr war der Dax um 29 Prozent gestiegen und hatte damit die Aktienindizes der anderen Industrienationen sowie der meisten Schwellenländer hinter sich gelassen.
Auch die anderen deutschen Indizes schafften am ersten Handelstag des neuen Jahres deutliche Gewinne: Der MDAX markierte bei 12.165,41 Punkten ein Rekordhoch und stand zum Handelsende 1,97 Prozent im Plus bei 12.149,37 Punkten. Für den TecDAX ging es um 1,77 Prozent auf 842,75 Punkte nach oben. In allen drei Indizes gab es nur wenige Verlierer.
Nach dem Senat hatte auch das US-Repräsentantenhaus einem Kompromiss zugestimmt, der Steuererhöhungen für Millionen Amerikaner zurücknimmt und massive Ausgabenkürzungen zunächst zurückstellt. Dies sorgte an den Börsen weltweit für Gewinne. Auch die Stimmung an den Rentenmärkten europäischer Krisenstaaten hellte sich auf, während sichere Anlagen wie amerikanische oder deutsche Staatsanleihen unter Druck gerieten.
Die Einigung bedeutet jedoch nur eine Atempause, denn die nächste Runde im erbitterten Streit über Budgetkürzungen steht spätestens im Februar bevor. Entsprechend bezweifelten Experten die Nachhaltigkeit der aktuellen Euphorie. "Die Partylaune der Märkte könnte schnell vorbei sein", befürchtet etwa Torsten Gellert, Geschäftsführer des Brokers Forex Capital Markets (FXCM).
Die konjunktursensiblen Aktien aus der Stahl-, Auto-, Luftfahrt-und Finanzbranche profitierten am Mittwoch besonders deutlich von der Einigung in den USA. An der Dax-Spitze verteuerten sich die Papiere von ThyssenKrupp um fast fünf Prozent. Für BMW und Lufthansa ging es um jeweils mehr als vier Prozent bergauf und Commerzbank gewannen knapp vier Prozent.
Die Bayer-Titel schafften indes nur ein knappes Plus. Das für Bayer als Hoffnungsträger angesehene Medikament Xarelto trifft künftig in den USA auf scharfe Konkurrenz: Das Medikament Eliquis der Pharmakonzerne Pfizer und Bristol-Myers Squibb bekam dort die Zulassung zur Verhinderung von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern.
Im MDAX gewannen die Papiere von Metro nach positiven Aussagen der Tochter Kaufhof marktkonforme zwei Prozent. Deren Chef Lovro Mandac hatte sich in der "Welt am Sonntag" zufrieden zum Weihnachtsgeschäft geäußert und zuversichtlich für 2013 gezeigt. Bei den Technologiewerten ließ die Bekanntgabe einer neuen Kooperation die Aktien des Biotech-Unternehmens Evotec um fast zweieinhalb Prozent steigen.