Der renommierte Unternehmensberater Fredmund F. Malik sieht die Finanzmärkte am Ende und glaubt an eine „neue Menschlichkeit“.
Fredmund F. Malik gilt als „streitbarer Querdenker“. Der Vorarlberger lehrt an der renommierten Schweizer Universität St. Gallen und ist Chef des Beratungsunternehmens Malik Management Zentrum St. Gallen.
In einem Interview mit dem "Handelsblatt" lässt er einmal mehr mit brisanten Aussagen aufhorchen. „Der Kapitalismus ist genauso gescheitert wie der Sozialismus“ sagt Malik. „Der krasse Egoismus der letzten Jahre wird sozial geächtet sein“. Und „Ich denke, wir werden eine neue Menschlichkeit erleben“, so der Universitäts-Professor auf die Frage, was die Gesellschaft aus der aktuellen Wirtschaftskrise lernen wird.
„Diese Krise ist das Symptom eines fundamentalen Wandels, es sind die Geburtswehen für eine neue Welt“, erklärt er. Dass sich die Wirtschaft rasch erholt, glaubt Malik nicht. Ganz im Gegenteil, das Ärgste kommt noch.
„Dow Jones könnte bis auf 1.000 Punkte fallen“
„Wer jetzt Entwarnung gibt, hat anscheinend nicht die Krise der 1930er-Jahre studiert. Die aktuelle Erholung an den Börsen ähnelt der von 1930, als auf den Crash im Oktober 1929 eine sensationelle Rallye bis hinein in den April folgte.“ Dabei habe das Debakel damals erst begonnen, so Malik. „Der gegenwärtige Bullenmarkt hat seinen Ursprung im Jahr 1982. Damals stand der Dow Jones bei 1.000 Punkten. Das ist auch die Fallhöhe, mit der wir rechnen müssen“, so der Unternehmensberater.
Malik rät: „Das Geld einfach liegen lassen.“
Ganz generell prognostiziert der Unternehmensberater für die Finanzmärkte nichts Gutes: „Viele Banker und Broker werden nichts mehr zu tun haben. Bankberatung braucht man im Moment sowieso nicht. Man sollte sein Geld einfach liegen lassen, durch die Deflation wird es jeden Tag mehr wert“, so Malik.