New York Schluss: Fester auf neue 11-Monats-Hochs

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Die wichtigsten Aktienindizes in New York haben sich am Dienstag - dem Jahrestag der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers - etwas fester präsentiert und neue Elf-Monats-Hochs erreicht. Der Leitindex Dow Jones steht damit aber noch 15 Prozent unter seinem Vor-Lehman-Niveau. Börsianer verwiesen auf positive Konjunkturdaten als Stütze.

Vor allem der überraschend klare Anstieg der Einzelhandelsumsätze im August habe den Markt beflügelt. Aber auch die im September stärker als erwartete Verbesserung der Geschäftsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe im US-Staat New York habe zusammen mit dem deutlichen Anstieg der Erzeugerpreise vor allem Rohstoffwerte angetrieben, die zu den Triebfedern zählten. Zudem geht US-Notenbankpräsident Ben Bernanke davon aus, dass die Rezession in den USA nun vorbei sei.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,59 Prozent auf 9683,41 Punkte. Im Verlauf erreichte der weltweit bekannteste Aktienindex bei 9713,71 Zählern den höchsten Kurs seit dem 14. Oktober 2008. Der marktbreite S&P-500-Index legte 0,31 Prozent auf 1052,63 Punkte zu und schloss auch einem Elf-Monats-Hoch. An der Technologiebörse NASDAQ gewann der Composite-Index 0,52 Prozent auf 2.102,64 Zähler, für den NASDAQ 100 ging es um 0,34 Prozent auf 1.699,53 Punkte in die Höhe.

Am 15. September 2008 war die damals viertgrößte US-Investmentbank Lehman Brothers zusammengebrochen. Das sorgte für eine dramatische Zuspitzung der damals bereits seit mehr als einem Jahr schwelenden Banken- und Finanzmarktkrise.

Die Lehman-Aktie lag am 12. September - dem letzten Handelstag vor der Pleite - bei 3,65 Dollar (2,50 Euro). Am Jahrestag stand bei dem stark schwankenden und lebhaft gehandelten Papier ein Minus von 11,48 Prozent auf 0,1350 Dollar (0,0924 Euro) zu Buche.

Citigroup-Aktien, die dem BGC-Partners-Marktstrategen David Buik zufolge mit einem Minus von rund 75 Prozent zu den größten Verlieren im Jahr nach dem Lehman-Aus zählten, verloren im Tagesvergleich 8,85 Prozent auf 4,12 Dollar. Medien zufolge will sich die einst weltgrößte Bank wie schon andere Institute dem Regierungseinfluss entziehen und könnte zur Finanzierung neue Aktien in Milliardenhöhe ausgeben.

Favorisiert wurden Rohstofftitel, die den Aktienindizes auf neue Höhen verhalfen. So sprangen Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa im Dow mit plus 8,11 Prozent auf 13,99 Dollar unangefochten an die Indexspitze. Händler verwiesen auf steigende Metallpreise, die dem Aluminiumkonzern aber auch Stahlkochern Auftrieb gegeben hätten. Die Papiere von AK Steel und US Steel legten 5,67 und 4,84 Prozent zu.

Nach neuen Konjunkturdaten und von frischen Unternehmenszahlen zog auch der Einzelhandelssektor das Interesse der Börsianer auf sich. Die Anteile an dem Unterhaltungselektronik-Verkäufer Best Buy, der laut Händlern zudem mit seinem Gewinn für das zweite Quartal enttäuscht hatte, sackten um 5,17 Prozent auf 38,32 Dollar ab.

Der Euro knüpfte an seinen jüngsten Aufwärtstrend zum Dollar an und erreichte bei knapp 1,4685 US-Dollar je Euro den höchsten Stand seit neun Monaten. Am Rentenmarkt fielen zehnjährige Staatsanleihen um 5/32 auf 101 17/32 Punkte. Ihre Rendite lag bei 3,441 Prozent.

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