Die Anleger an der Wall Street müssen sich am Donnerstag auf einen weiteren Rückschlag einstellen. Die US-Futures haben zeitgleich mit den Aktienmärkten in Europa mit deutlichen Abgaben auf Gerüchte reagiert, dass das deutsche Leerverkaufsverbot vor einer Ausdehnung auf weitere Länder stehe.
Anfängliche Gewinne waren infolge dessen in Windeseile verflogen, nachdem Händler ohnehin schon auf eine erhöhte Unsicherheit im Markt hingewiesen hatten. Überraschend schwach ausgefallene Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe trugen mit dem ersten Rückgang seit April ihr Übriges zum schlechten Stimmungsbild bei.
Gegen 14.45 Uhr sank der Dow-Future um 1,6 %, nachdem der US-Leitindex am Mittwoch trotz einer späten Erholung 0,63 % leichter bei 10.444,37 Punkten aus dem Handel gegangen war. Bis 13.30 Uhr hatte der lange im Plus liegende Future innerhalb einer Stunde bis zu 130 Punkte eingebüßt. Der Future auf den Nasdaq-100-Index lag ebenso deutlich mit 1,95 % im Minus. Auch der von Technologiewerten geprägte Auswahlindex war Vortags mit 0,72 % auf 1.873,42 Punkten im Minus geblieben.
Wie zuletzt standen im Sog der allgemeinen Marktentwicklung auch am Donnerstag wieder die Bankaktien im Mittelpunkt des vorbörslichen Interesses. Goldman Sachs gaben 1,68 % auf 137,75 Dollar nach. Papiere der Bank of America büßten 1,96 % auf 15,99 Dollar ein und auch JPMorgan notierten 1,85 % niedriger bei 38,65 Dollar. Am Stärksten nach unten ging es für die Anteilsscheine der Citigroup, die 2,36 % auf 3,72 Dollar nachgaben.
Trotz des äußerst schwachen Umfelds konnten sich die Aktien von Novell vorbörslich leicht mit 0,17 % im Plus halten. Medienberichten zufolge gebe es 20 Interessenten für eine Übernahme des Netzwerkspezialisten, der sich selbst zum Verkauf stellte und laut dem Medienbericht nur noch in dieser Woche Gebote entgegen nehmen will.