Geldpolitik und mögliche Zinserhöhungen bleiben im Mittelpunkt.
Die US-Börsen haben am Dienstag schwächer geschlossen. Die Kursgewinne aus dem Eröffnungshandel konnten nicht gehalten werden, der Handel verlief allerdings weitgehend ruhig und ohne größere Impulse.
Der Dow Jones verlor 85,40 Punkte oder 0,47 Prozent auf 18.168,45 Einheiten. Der S&P-500 Index fiel um 10,71 Punkte oder 0,50 Prozent auf 2.150,49 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gab um 11,22 Einheiten oder 0,21 Prozent auf 5.289,66 Zähler nach.
Die New Yorker Aktienindizes haben sich dabei in vergleichsweise engen Bahnen bewegt. Nachdem sie zunächst auf der Stelle getreten waren, rutschten sie im Verlauf noch etwas ab. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand einmal mehr die Geldpolitik. Die Anleger rätseln weiter über den künftigen Kurs der US-Geldpolitik und setzten daher lieber auf Zurückhaltung.
Am Nachmittag sprach sich Jeffrey Lacker, der Chef der regionalen Notenbank in Richmond, für Zinserhöhungen aus. Der Währungshüter sagte, der Leitzins sollte mindestens 1,5 Prozent liegen. Tatsächlich liegt er deutlich tiefer in einer Spanne von 0,25 Prozent bis 0,50 Prozent. Lacker gilt allerdings generell als Verfechter einer strafferen Geldpolitik. Zudem ist er im geldpolitischen Ausschuss der US-Notenbank Fed derzeit nicht stimmberechtigt.
Den nächsten wichtigen Hinweis auf den künftigen Kurs der Geldpolitik könnte der offizielle Arbeitsmarktbericht für September bringen. Dieser wird am Freitag veröffentlicht. Sollte sich der schon länger robuste Jobaufbau fortsetzen, könnte eine baldige Zinserhöhung wahrscheinlicher werden.
Immer näher rückt außerdem die Berichtssaison, die in der kommenden Woche traditionell vom Aluminiumkonzern Alcoa eingeläutet wird. Erste Vorboten gab es jedoch bereits heute - der Technologiekonzern Micron hat nachbörslich seine Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt. Diesen zufolge wurde der Verlust verringert und der Umsatz gesteigert. Im Vorfeld hatten die Aktien um 0,39 Prozent höher geschlossen.
Im Dow Jones wiederum setzten sich Bankaktien an die Indexspitze: Die Titel von JPMorgan legten als größte Gewinner 0,86 Prozent zu, die Papiere von Goldman Sachs gewannen direkt dahinter 0,75 Prozent. Bereits in Europa hatten Bankwerte zu den größten Gewinnern gezählt, nachdem sich Sorgen um den Zustand der Deutschen Bank etwas abgeschwächt hatten.
Ebenfalls fester tendierten die Anteilsscheine von Apple, die als drittstärkster Wert im Dow 0,43 Prozent zulegten. Russlands größte Bank - die Sberbank - setzt seit heute Apple Pay am Heimatmarkt ein. Damit ist das Bezahlsystem nun weltweit in zehn Ländern verfügbar.