Starke US-Konjunkturzahlen begrenzten Verluste.
Die New Yorker Aktienbörsen haben am Dienstag mit moderaten Verlusten geschlossen, nachdem die Indizes über weite Strecken im Plus notierten hatten. Gute Konjunkturdaten aus den USA standen heute der endgültig gescheiterten Regierungsbildung in Athen gegenüber. Letztlich überwogen doch die Sorgen um Griechenland und die Eurozone, kommentierte ein Händler.
Der Dow Jones Industrial Index fiel um 63,35 Punkte oder 0,50 Prozent auf 12.632,00 Einheiten. Der S&P-500 Index sank um 7,69 Punkte (minus 0,57 Prozent) auf 1.330,66 Zähler und der Nasdaq Composite Index ermäßigte sich um 8,82 Einheiten oder 0,30 Prozent auf 2.893,76 Zähler.
Dass die Kursverluste an der Wall Street im Vergleich zu den europäischen Leitbörsen noch moderat ausfielen, wurde von Marktteilnehmern mit den positiv aufgenommenen Konjunkturdaten begründet. Insbesondere sorgte die Stimmung des verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York für eine positive Überraschung. Der entsprechende Index zog im Mai auf 17,1 (Vormonat: 6,6) Punkte nach oben, wohingegen Volkswirte einen Anstieg auf lediglich 9,0 Stellen vorausgesagt hatten. Auch der NAHB-Hausmarktindex als Indikator für die Stimmung unter den Häuserbauern stieg im Mai überraschend deutlich um 5 Punkte auf 29 Zähler an. Am Markt war lediglich ein Zuwachs auf 26 Punkte erwartet worden.
Vor diesem Hintergrund wurden die Sorgen um das angeschlagene Eurozonenmitglied Griechenland etwas abgemildert. In Athen ist die Regierungsbildung endgültig gescheitert, womit dem Land nun Neuwahlen bevorstehen. Die europäischen Börsen reagierten darauf mit teils deutlichen Verlusten.
Im Dow Jones konnten sich die zuletzt deutlich gefallenen Papiere von JP Morgan erholen und legten an der Spitze der Kurstafel 1,29 Prozent auf 36,25 Dollar zu, nachdem ein milliardenschwerer Spekulationsverlust das Bankhaus erschüttert hatte. Bank of America gaben unterdessen um 0,68 Prozent auf 7,30 Dollar nach.
Unter den weiteren Standardwerten büßten hingegen Home Depot in Reaktion auf die heute erfolgte Zahlenvorlage 2,43 Prozent auf 48,67 Dollar ein. Nach einem Umsatz- und Gewinnplus in dem Dreimonatszeitraum von Februar bis April setzte die Baumarktkette ihren Ausblick auf das Gesamtjahr nach oben. Beim Ergebnis je Aktie erwartet der Konzern nun einen Anstieg um 17 Prozent auf 2,90 Dollar, im Februar war noch von einem Plus von etwa 10 Prozent auf 2,72 Dollar die Rede gewesen. Marktteilnehmer hatten sich jedoch eine noch optimistischere Prognose erhofft.
Außerhalb des wichtigsten US-Index sackten Avon um 9,65 Prozent auf 18,73 Dollar ab. Die Aktie reagierte damit auf die Rücknahme des Übernahmeangebotes durch die deutsche Milliardärsfamilie Reimann. Nachdem Avon sich zwei Monate lang vor Gesprächen gedrückt habe, sei es an der Zeit, andere Möglichkeiten zu verfolgen, hieß es in einem in der Nacht auf Dienstag veröffentlichten Brief an das Avon-Management.
Indessen legten Groupon um 3,71 Prozent auf 12,17 Dollar nach zu, nachdem das Schnäppchenportal seinen Verlust im ersten Vierteljahr auf knapp 12 (Vorjahr: 146) Mio. Dollar eingedämmt hatte. Der Umsatz verdoppelte sich beinahe auf 559 Mio. Dollar.