Konjunturdaten im Fokus

Wall Street schließt ohne klare Richtung

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News Corp trotz Milliardenverlust stabil - Cisco nach Analystenkommentar gesucht.

Die New Yorker Aktienbörse hat am Donnerstag ohne klare Richtung geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index gab moderate 10,45 Punkte oder 0,08 Prozent auf 13.165,19 Einheiten nach. Der S&P-500 Index gewann 0,58 Punkte (plus 0,04 Prozent) auf 1.402,80 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um 7,39 Einheiten oder 0,25 Prozent auf 3.018,64 Zähler.

   Die Wall Street zeigte sich heute trotz guter Konjunkturdaten und einiger Zahlenvorlagen eher wenig bewegt. Händler verwiesen auf die wachsende Enttäuschung der Anleger gegenüber den zurückhaltenden Notenbanken, von denen neuerliche konjunkturstimulierende Maßnahmen erwartet worden waren, die größere Gewinne verhinderte.

   Der US-Arbeitsmarkt entwickelte sich indessen besser als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche sei die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 6.000 auf 361.000 Anträge gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 370.000 Anträge gerechnet. Allerdings wurde der Vorwochenwert leicht von 365.000 auf 367.000 Anträge nach oben revidiert.

   Zudem ist das Defizit in der US-Handelsbilanz im Juni stärker als erwartet gesunken. Der Fehlbetrag fiel auf 42,9 Mrd. Dollar, teilte das Handelsministerium mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 47,5 Mrd. Dollar gerechnet. Im Vormonat hatte das Defizit bei abwärtsrevidierten 48,0 Mrd. Dollar gelegen. In einer ersten Schätzung war noch ein Wert von 48,7 Mrd. Dollar ermittelt worden.

   Bester Wert im Dow Jones waren Cisco Systems, die um 3,15 Prozent auf 17,70 Dollar vorrückten. Händlern zufolge profitierte der Softwareriese von einem positiven Analystenkommentar. Die rote Laterne im Auswahlindex übernahmen dagegen American Express mit einem Minus von 2,49 Prozent auf 56,47 Dollar.

   Anteilsscheine von News Corp schlossen trotz schwacher Zahlen mit einem Minus von 0,21 Prozent auf 23,67 Dollar nur wenig verändert. Kurz vor seiner Aufspaltung muss das Firmenimperium von Medienmogul Rupert Murdoch noch einem Milliardenverlust verkraften. Wegen Abschreibungen von rund 2,8 Mrd. Dollar hatte sich im vierten Geschäftsquartal unter dem Strich ein Verlust von 1,6 Mrd. Dollar angehäuft. Auch die Einnahmen sanken im Abschlussquartal um sieben Prozent. Seinen Umsatz steigerte News Corp im Gesamtjahr leicht um ein Prozent auf 33,71 Mrd. Euro.

   Weitere Zahlen lieferten Monster Beverage, die von den Anlegern äußerst negativ aufgenommen wurden und um 9,69 Prozent auf 61,20 Dollar abstürzten. Auf Höhenflug gingen hingegen die Papiere von Kosmetikhersteller Elizabeth Arden, weil dieser einen Jahresgewinn über den Analystenschätzungen anpeilt. Die Titel sprangen um 12,99 Prozent auf 44,02 Dollar nach oben.

   Das "Wall Street Journal" ließ mit Details zu den Softwarefehlern beim US-Börsenmakler Knight Capital, die am 1. August die Börsen in Atem gehalten hatten, aufhorchen. Wie die Zeitung berichtete saß die vergleichsweise kleine Firma zeitweise auf Aktien im Wert von 7 Mrd. Dollar, weil ein automatisches Handelsprogramm ungebremst eingekauft hatte, während menschliche Händler versuchten die Aktien wieder abzustoßen. Die Papiere gaben nach den Kursstürzen von letzter Woche erneut um 2,85 Prozent auf 3,07 Dollar nach.
 

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