Wiener Börse

ATX schließt im roten Bereich

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Der ATX fiel 4,31 Punkte oder 0,21 Prozent auf 2.014,80 Einheiten.

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei gutem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Auch das europäische Umfeld zeigte sich überwiegend schwächer. Hoffnungen auf ein verstärktes Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Schuldenkrise stand die Ablehnung der deutschen Bundesregierung gegenüber einer Banklizenz für den Euro-Rettungsschirm ESM gegenüber.

Der ATX fiel 4,31 Punkte oder 0,21 Prozent auf 2.014,80 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 15 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.030 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,07 Prozent, DAX/Frankfurt -0,02 Prozent, FTSE/London -1,02 Prozent und CAC-40/Paris -0,87 Prozent.

Mehrheitlich konnten Europas Börsen im Tagesverlauf noch von der Hoffnung auf konjunkturstützende Maßnahmen seitens der globalen Notenbanken profitieren. Am Nachmittag versetzte jedoch die weiterhin ablehnende Haltung des deutschen Finanzministeriums gegenüber einer Banklizenz für den ESM der Hoffnung auf eine schnelle Lösung der Euro-Schuldenkrise sowie der Stimmung an den Märkten einen Dämpfer.

Der ATX zeigte sich fast den ganzen Handelstag über im Minus. Belastet hatten insbesondere die Kursverluste der schwergewichtigen Erste Group. Bis Handelsschluss sackten die Titel um 3,57 Prozent auf 14,73 Euro ab, zwischenzeitlich mussten sie sogar Verluste von nahezu sechs Prozent verbuchen.

In der Früh legte die Bank ihre Bilanz für das erste Halbjahr 2012 vor. Belastungen aus Verlusten in einigen Ostbanken standen Sondergewinne aus dem Rückkauf von Hybrid-Anleihen entgegen. Unterm Strich blieb der Erste Group ein Nettogewinn von 453,6 Mio. Euro, erwartet wurde im Vorfeld ein durchschnittliches Nettoergebnis von 456,5 Mio. Euro. Zudem wurden die Betriebsgewinnprognose für das Gesamtjahr leicht zurückgenommen.

Etwas schwächer zeigten sich auch die Anteilsscheine des Leuchtenherstellers Zumtobel. Bis Handelsschluss gaben die Papiere ex-Dividende 0,38 Prozent auf 8,75 Euro ab.

Indessen zogen Telekom Austria (TA) um 2,37 Prozent auf 7,40 Euro an und waren damit weit oben auf der Kurstafel zu finden. Der staatliche Telekom-Regulator TKK (Telekom Control Kommission) hat erwartungsgemäß den Einstieg des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim bei TA genehmigt. Bis Jahresende will America Movil, das Unternehmens von Slim, knapp 26 Prozent an der TA übernehmen.

Fester notierten auch Strabag (plus 1,60 Prozent auf 18,37 Euro). Die Strabag Gruppe hegt weitere Projekte in Oberitalien, nachdem sie bereits im Februar einen 1,7 Mrd. Euro schweren Auftrag für den Bau von Strecken der norditalienischen Autobahn Pedemontana erhalten hatte. Medienberichten zufolge verhandelt der Konzern über den Erwerb eines 30-prozentigen Anteils an der lombardischen Autobahngesellschaft "Autostrade Pedemontana", von der sie besagten Bauauftrag in Norditalien erhalten hat.

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