Erste Group waren am Dienstag die umsatzstärkste Aktie.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei durchschnittlichem Volumen mit deutlich höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 66,3 Punkte oder 2,73 Prozent auf 2.495,57 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 76 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.420 Punkten.
Der heimische Leitindex konnte seine Gewinne im Tagesverlauf sukzessive ausbauen. Die im ATX Five notierenden Indexschwergewichte sorgten für Auftrieb und zeichneten hauptverantwortlich für die positive Entwicklung. Das europäische Umfeld tendierte einheitlich fester, konnte aber mit dem Kurssprung des heimischen Leitindex nicht mithalten.
In den Blickpunkt der Anleger rückten besonders die Titel von Wienerberger. Diese waren massiv gesucht und stiegen um 9,33 Prozent auf 10,61 Euro. Der Ziegelproduzent hatte mit seinen Halbjahresergebnissen die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der Preisdruck im Baustoffsektor dürfte sich allerdings in Märkten wie Deutschland, Italien und Osteuropa fortsetzen.
Nach dem tiefroten Vorjahr hat auch Immofinanz im Geschäftsjahr 2009/2010 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Immofinanz-Chef Eduard Zehetner sieht "eine Chance, für das laufende Geschäftsjahr wieder eine Dividende zu zahlen". Immofinanz-Papiere legten um 1,12 Prozent auf 2,70 Euro zu.
Trotz eines höheren Umsatzes fiel der Gewinn von Mayr-Melnhof im ersten Halbjahr 2010 bescheidener als im Vorjahreszeitraum aus. Analysten rechneten mit einem besseren Zahlenwerk. Die Titel des Kartonherstellers verbilligten sich um 0,42 Prozent auf 74,00 Euro.
Negative Schlagzeilen kamen auch vom Impfstoffhersteller Intercell. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2010 seinen Periodenverlust von 11,25 Mio. Euro auf 23,05 Mio. Euro verdoppelt. Von der APA befragte Analysten hatten im Mittel einen Verlust von 24,9 Mio. Euro erwartet. Mit einem positiven Markt verteuerten sich Intercell-Aktien um satte 5,25 Prozent auf 15,75 Euro.
Die Indexschwergewichte präsentierten sich von ihrer guten Seite. Die heimischen Bankenwerte verzeichneten höhere Kursgewinne als ihr europäisches Branchenumfeld. Raiffeisen stiegen um starke 5,39 Prozent auf 35,20 Euro, Erste Group legten um 3,01 Prozent auf 30,80 Euro zu. Die Analysten der UniCredit haben ihr Anlagevotum für die Aktien der Erste Group von "Hold" auf "Buy" angehoben. Das 12-Monatskursziel für die Erste Group-Aktie wurde von den Experten gleichzeitig von 30,00 auf 35,70 Euro erhöht.
Unter den übrigen Indexschwergewichten gewannen voestalpine um 4,65 Prozent auf 25,12 Euro. Telekom Austria notierten bei 9,70 Euro um 1,51 Prozent im Plus. OMV verteuerten sich um 1,72 Prozent auf 26,58 Euro. Zuvor hatten die Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB) das Kursziel des Öl- und Gaskonzerns von 33,00 auf 35,00 Euro angehoben. Günstige makroökonomische Rahmenbedingungen, aber auch kostensenkende Maßnahmen bei rumänischen Raffinerien ermöglichten dem Unternehmen gute Quartalszahlen. Die angehobene Prognose für den Ölpreis untermauerte die Kurszielanhebung der RCB-Analysten.
Die zehn größten Kursgewinner von Dienstag:
1. WIENERBERGER AG +9,33 Prozent 2. FRAUENTHAL HOLDING AG +7,75 Prozent 3. RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG +5,39 Prozent 4. INTERCELL AG +5,25 Prozent 5. VOESTALPINE AG +4,65 Prozent 6. SPARKASSEN IMMOBILIEN AG +4,58 Prozent 7. ANDRITZ AG +3,76 Prozent 8. ERSTE GROUP BANK AG +3,01 Prozent 9. SCHOELLER-BLECKMANN AG +2,38 Prozent 10. VIENNA INSURANCE GROUP AG +2,29 Prozent
Die zehn größten Kursverlierer von Dienstag:
1. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG -10,95 Prozent 2. A-TEC INDUSTRIES AG -2,91 Prozent 3. CENTURY CASINOS INC -2,17 Prozent 4. UNIQA VERSICHERUNGEN AG -2,17 Prozent 5. SCHLUMBERGER AG ST -2,10 Prozent 6. BWT AG -1,75 Prozent 7. ZUMTOBEL AG -1,04 Prozent 8. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG -0,92 Prozent 9. CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE -0,75 Prozent 10. MAYR-MELNHOF KARTON AG -0,42 Prozent