ATX

Wiener Börse schließt tiefer

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Der ATX fiel 15,77 Punkte oder 0,71 Prozent auf 2.215,77 Einheiten.

Nach einer herben Enttäuschung bei den US-Arbeitsmarktdaten für Mai hat die Wiener Börse den Handel am Freitag im roten Bereich beendet. Der ATX fiel 15,77 Punkte oder 0,71 Prozent auf 2.215,77 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 24 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.240,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,41 Prozent, DAX/Frankfurt -1,02 Prozent, FTSE/London +0,26 Prozent und CAC-40/Paris -1,05 Prozent.

Auch die europäischen Leitbörsen drehten überwiegend nach einem freundlichen Vormittagshandel am Nachmittag ins Minus ab, nachdem der US-Arbeitsmarktbericht für Mai die Markterwartungen schwer enttäuscht hatte. Die US-Wirtschaft hat im vergangenen Monat außerhalb der Landwirtschaft nur 38.000 neue Stellen geschaffen. Erwartet wurden 160.000 neue Jobs. Das war der schwächste Zuwachs seit September 2010. Marktteilnehmern zufolge steht ein weiterer Zinsschritt seitens der US-Notenbank Fed im Juni nun nicht mehr zur Debatte, wahrscheinlicher sei laut Händlern eine Verschiebung eines Zinsanhebung auf das Jahresende.

Während es an den Aktienbörsen im Zuge der Daten bergab ging, sprang der Euro um gut eineinhalb Cent auf über 1,13 Dollar nach oben. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1329 Dollar. Auch der Goldkurs zog deutlich an und stand im Späthandel bei rund 1.240 Dollar, nach 1.212 Dollar zu Mittag.

Auf dem Wiener Leitindex ATX lasteten insbesondere Kursverluste in der Finanzbranche. Die beiden Bankwerte Erste Group (minus 1,22 Prozent auf 23,12 Euro) und Raiffeisen (minus 2,23 Prozent auf 11,60 Euro) schlossen klar im Minus und auch Vienna Insurance Group gaben deutliche 3,23 Prozent auf 19,20 Euro ab. Auch Ölwerte standen auf der Verliererseite. Dementsprechend gingen OMV um 1,67 Prozent schwächer bei 24,16 Euro aus dem Handel, Schoeller-Bleckmann sanken um 2,74 Prozent auf 52,10 Euro.

Unangefochtenes Schlusslicht im Wiener prime market waren jedoch den gesamten Handelstag über Valneva, mit minus 18,40 Prozent auf 2,67 Euro büßten die Titel zum Wochenschluss rund ein Fünftel ihres Werts ein. Vorausgegangen war dem Kursrutsch die Meldung vom Donnerstagabend, dass der aussichtsreiche Impfstoffkandidat des französisch-österreichischen Unternehmens gegen den Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa in einer Studie einen positiven Impfstoffeffekt nicht bestätigen konnte. Das Pseudomonas-Programm wird mit einem Buchwert von rund 34 Mio. Euro in der Valneva-Bilanz geführt.

Indessen wurde heute bei der Hauptversammlung der s Immo die Erhöhung der Dividende von 0,24 auf 0,30 Euro je Aktie beschlossen. Zudem wurde der Grundsatzbeschluss zum Verkauf eines Teils ihres deutschen Wohnportfolios gefasst. Die Titel sanken um 0,45 Prozent auf 8,93 Euro.

Gegen den Trend stemmten sich voestalpine mit plus 0,76 Prozent auf 30,98 Euro. Die Papiere profitierten von neuen Analystenkommentaren: So haben die Analysten der UBS ihr Kursziel für die Aktien von 29,0 Euro auf 31,0 Euro erhöht, das Votum wurde jedoch von "Buy" auf "Neutral" gesenkt. Auch die Analysten der Credit Suisse haben ihr Kursziel für die Aktie der voestalpine von 29,0 auf 33,0 Euro erhöht, die Empfehlung lautet aber weiter auf "neutral".
 

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