Telekom Austria -Aktien ist nach Minus umsatzstärkste Aktie.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei gutem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Das europäische Umfeld schloss indessen überwiegend im Plus. Der ATX fiel 7,59 Punkte oder 0,35 Prozent auf 2.132,76 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund zehn Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.123 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,33 Prozent, DAX/Frankfurt +0,16 Prozent, FTSE/London +0,35 Prozent und CAC-40/Paris +0,47 Prozent.
In den Fokus rückten vor allem die Papiere der Telekom Austria, welche nach der Ankündigung einer drastischen Dividendenkürzung vom Montagabend satte 7,17 Prozent auf 5,70 Euro abstürzten. Statt der bisher geplanten 38 Euro-Cent sollen die Dividenden für 2012 sowie für 2013 auf 5 Euro-Cent nach unten revidiert werden. Begründet wurde die Maßnahme mit der "Erwartung, dass sich das verschärfte Wettbewerbsumfeld in Österreich in 2013 fortsetzen wird". Nach Meinung des Anlegervertreters Wilhelm Rasinger wäre es jedoch besser gewesen, die Dividende vorerst ganz ausfallen zu lassen, von einer "homöopathischen" Dividende von 5 Cent halte er dagegen nichts.
Am Vormittag wurde überdies bekannt, dass der Investor Ronny Pecik ab sofort keine Anteile mehr an der Telekom Austria hält. Mit dem heutigen Tag seien die restlichen 16 Prozent seiner Beteiligung an die mexikanische America Movil des Milliardärs Carlos Slim übertragen worden.
In Reaktion auf die Dividendenkürzung haben heute gleich mehrere Analystenhäuser ihre Bewertung für die Telekom Austria neu überarbeitet. So haben die Spezialisten der Berenberg Bank ihr Kursziel für die Telekom von 6,20 Euro auf 5,90 Euro nach unten revidiert. Das Anlagevotum "Sell" blieb unverändert. Zudem haben die Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB) ihre Kaufempfehlung zurückgenommen und bewerten die Papiere nun mit "Hold". Auch das Kursziel wurde etwas zurückgenommen, und zwar von 8,50 Euro auf 6,80 Euro.
Zu den Papieren der AT&S meldeten sich die Analysten der Erste Group zu Wort. Diese haben ihr Votum für die Aktien des Leiterplattenherstellers von "Buy" auf "Hold" gesenkt, das Kursziel wurde ebenfalls von 13,00 Euro auf 9,50 Euro reduziert. Die Titel sackten um 4,89 Prozent auf 8,37 Euro ab.
Daneben rückten Immofinanz nach Zahlen ins Blickfeld. Das Unternehmen konnte seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Quartal 2012/13 um 31,1 Prozent steigern. Das Konzernergebnis ging hingegen um 67,5 Prozent auf 9,2 Mio. Euro zurück. Die Mieterlöse stiegen um 14,2 Prozent auf 162,3 Mio. Euro. Die Papiere des Immo-Konzerns legten 0,55 Prozent auf 2,93 Euro zu.
Unter den weiteren ATX-Schwergewichten notierten voestalpine (minus 0,37 Prozent auf 24,00 Euro) sowie Erste Group (minus 0,72 Prozent auf 17,90 Euro) etwas schwächer. Auch Raiffeisen ermäßigten sich bis Handelsschluss um moderate 0,10 Prozent auf 28,57 Euro.