Über das Wochenende

Flughafen-Streiks in Deutschland unterbrochen

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Gibt es weiter Annäherung, könnte es am Montag weitergehen.

Vorläufige Entwarnung für Flugreisende: An den Flughäfen in Hamburg und Nordrhein-Westfalen wird am Wochenende nicht gestreikt. Der Ausstand der Sicherheitskräfte werde ausgesetzt, um Gespräche zu ermöglichen, teilte die Gewerkschaft Verdi am Freitag mit. Das gilt für Hamburg einschließlich Montag.

Neue Aktionen zu Wochenbeginn
Auch in NRW soll es am Samstag und Sonntag keine Streiks geben, gleich zu Wochenbeginn sind aber neue Aktionen möglich. Frühestens am Montag werde es weitergehen, sagte ein Verdi-Sprecher am Freitag. Eine Annäherung der Tarifparteien gebe es weiterhin nicht. Ein Sprecher der Arbeitgeber erneuerte das Angebot, ein Schlichtungsverfahren einzuleiten. Dies lehnt Verdi ab.

In dem festgefahrenen Tarifkonflikt der privaten Sicherheitsbranche wurden am Freitag erneut Tausende Flugreisende in Mithaftung genommen. Am Flughafen Köln/Bonn wurden mehr als 100 Flüge gestrichen - das war mehr als die Hälfte des dortigen Passagierflugaufkommens. Auch am Hamburger Flughafen wurde wieder gestreikt. Fast zwei Drittel der Flüge wurden hier im Laufe des Vormittags gestrichen - das seien 114 von 179 Flügen, teilte der Flughafen mit. Passagiere mussten bis zu drei Stunden an den Sicherheitsschleusen warten, nur zwei von 20 waren geöffnet.

Bereits am Donnerstag war es in Hamburg und auch am Flughafen Düsseldorf zu Behinderungen durch den Arbeitskampf gekommen.

Festgefahrener Tarifstreit
Mit dem Streik will die Gewerkschaft Verdi in dem festgefahrenen Tarifstreit ein neues Angebot der Arbeitgeber erzwingen. Sie fordert in Nordrhein-Westfalen für die 34.000 Beschäftigten der privaten Sicherheitsbranche bis zu 30 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber bieten bislang zwischen fünf und neun Prozent. Am Flughafen Hamburg will Verdi für die 600 Mitarbeiter der Personenkontrollen einen Stundenlohn von 14,50 Euro erstreiten, die Arbeitgeberseite hat bisher 12,75 Euro angeboten. Bereits im Jänner war es zu Streiks in Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg gekommen.

"Es ist nicht in unserem Interesse, dass weiterhin Fluggäste durch die arbeitgeberseitige Blockadepolitik auf dem Flughafen "stranden" und damit vor eine massive Geduldsprobe gestellt werden", sagte der Hamburger Verdi-Fachbereichsleiter Peter Bremme. Es gebe nun die Gelegenheit, zielführende Gespräche zu führen. "Wir erwarten ernst zu nehmende Angebote", sagte Bremme.

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