Skylink & Boni

Flughafen-Wien-HV verlief turbulent

Teilen

Die Hauptversammlung der Flughafen Wien AG ist am Donnerstag turbulent verlaufen. Zentrale Themen waren das Skylink-Debakel, die Bonuszahlungen an den Vorstand sowie die Verlängerung der Vorstandsverträge vergangenen Herbst um fünf Jahre.

Nachgehakt haben die rund 170 anwesenden Aktionäre vor allem bei dem vom Grazer Rechtsexperten Waldemar Jud erstellten Gutachten, das der Aufsichtsrat in Auftrag gegeben hat und sich 430.000 Euro kosten ließ.

Die Aktionäre wollten Jud festnageln, dass er doch eine Sorgfaltswidrigkeit des Flughafen-Vorstandes bei der Kostenexplosion beim Bau des Skylink-Terminals festgestellt habe. Jud hielt allerdings daran fest, dass den Vorständen nichts anzulasten sei und er keine Sorgfaltswidrigkeit festgestellt habe.

In punkto Bonuszahlungen einigte man sich auf eine geänderte Bonifikationsstruktur. Ab 2009 hängen die Boni zu 50 % von der Fertigstellung des Skylink und zu 50 % von der Geschäftsentwicklung des Flughafens ab. Anlegerschützer Wilhelm Rasinger findet das nicht angemessen, überhaupt keine Boni wären angebracht gewesen - und zwar so lange, bis der Skylink ein Jahr lang störungsfrei funktioniert hat.

Massive Kritik kam am Donnerstag von den Anlegern an der Vertragsverlängerung der Vorstände. Im Herbst 2009 wurden die Verträge vom Aufsichtsrat um 5 Jahre verlängert. Laut Rasinger war das ein "enormer" Vertrauensbeweis und vom Aufsichtsrat unverantwortlich. Seiner Meinung nach hätte eine Verlängerung um 2 Jahre auch gereicht. Wenn der Rechnungshof-Prüfbericht eine Ablöse erfordert, werde das extrem teuer.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.