Die heimische Gastronomie kämpft mit Umsatzrückgängen. Die Finanzkrise und ein hohes Minus bei Firmenkunden bereiten Sorgen.
Der Absturz im Sommertourismus infolge der Finanzkrise wirkt sich auch auf die Umsätze der Gastronomie aus. Wirte orten aber noch weitere Ursachen für manche Probleme der Branche, der im heurigen Sommer regional Einbrüche bis zu 20 Prozent prognostiziert werden. Die Salzburger Festspiele etwa waren für Firmen ein beliebter Anlass, gute Kunden einzuladen und kulinarisch zu bewirten.
Zurückhaltung
Das ist heuer anders. Firmen halten sich mit solchen Einladungen merklich zurück. Das wird mit der Finanzkrise zu tun haben. Und auch damit, dass es derzeit gar nicht gut kommt, wenn Firmenvorstände zunächst mit Kunden in der Oper und danach im Haubenlokal sitzen, während die Belegschaft gekündigt wurde oder auf Kurzarbeit ist.
Es kann aber zusätzlich auch damit zusammenhängen, dass das neue Antikorruptionsgesetz viele Firmen davon abhält, Kunden zum Essen einzuladen. Zumindest lautet so die Überzeugung vieler angesehener Wirte.
Bis zu 50 Prozent minus
So glaubt Hoteliervereinigungs-Präsident Sepp Schellhorn – er betreibt in seinem Hotel unweit von Salzburg auch ein Haubenrestaurant –, dass das Firmenkundengeschäft in der aktuellen Festspielsaison in manchen Betrieben um bis zu 50 Prozent eingebrochen ist. Hauptgrund laut Schellhorn neben der Finanzkrise: das Antikorruptionsgesetz. Diese Rückgänge würden zwar durch andere Gäste teilweise kompensiert, unterm Strich bleibt aber ein mehr oder minder großes Minus. Das Gesetz sei deshalb dringend reparaturbedürftig.
Die Brüder Karl und Rudolf Obauer vom gleichnamigen Spitzenrestaurant in Werfen sagen dazu unisono: "Das ist Wahnsinn und kein Gesetz zur Arbeitsplatzsicherung.“ Und Mario Plachutta von der gleichnamigen Wiener Tafelspitzdynastie ist überzeugt: "Bestechung wird so nicht verhindert.“