Journalisten ausgeschlossen

A-Tec: Nervosität vor Hauptversammmlung

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Geschäftsergebnis 2010 und Wiederwahl der AR-Spitze auf Tagesordnung.

Die Nervosität bei dem in Finanznöten befindlichen Mischkonzern A-Tec Industries AG von Mirko Kovats scheint vor der morgigen Hauptversammlung zu steigen. Entgegen den bisherigen Usancen werden Journalisten dieses Mal "nicht als Gäste zur Aktionärsversammlung zugelassen", teilte das Unternehmen der APA am Dienstag knapp mit. Früheren Ankündigungen zufolge wollte Kovats am Mittwoch den Aktionären das beste Offert für die A-Tec präsentieren. Der A-Tec-Aufsichtsrat soll am kommenden Freitag tagen. Dem Vernehmen nach soll das Aufsichtsgremium dann wichtige Schritte im Verkaufsprozess absegnen.

Offiziell sollen bei der A-Tec-HV unter anderem das Geschäftsergebnis 2010 vorgelegt und Aufsichtsratsvorsitzender Freimut Dobretsberger bzw. dessen Stellvertreter Johannes Edelsbacher wiedergewählt werden. Allerdings dürfte die Hauptversammlung von der langen Suche nach einem Investor überschattet werden. Seit Ende Juni liegen mehrere Angebote vor - eine offizielle Stellungnahme der A-Tec gibt es bisher nicht. Dass der Verkaufsprozess entgegen den Erwartungen so schleppend laufe, stößt bei Gläubiger- und Anlegervertretern auf Ärger und Unverständnis.

"Es ist ungustiös, was da abläuft", ärgert sich Wilhelm Rasinger vom Interessenverband für Anleger (IVA). Die Zahlen seien katastrophal, es habe in den drei Konzernteilen sehr viele Abschreibungen gegeben. "Hätten diese nicht früher erfolgen müssen?", fragt sich Rasinger. Seiner Ansicht nach werfen diese Abschreibungen auf die Bewertungen in der Vergangenheit ein schiefes Licht. Hier sei der Wirtschaftsprüfer, aber auch der Aufsichtsrat der A-Tec gefragt, der von Kovats Gnaden agiere, so Rasinger, der die Absetzung von Kovats fordert.

Langsam läuft der A-Tec die Zeit für die Suche eines Investors davon: Bis Ende September müssen rund 210 Mio. Euro für die Gläubiger hinterlegt werden, die eine Quote von 47 Prozent zugesagt bekommen haben. Sollte bis dahin kein Käufer gefunden worden sein, ist Treuhänder Matthias Schmidt am Zug. Er soll dann den Konzern im Interesse der Gläubiger veräußern.

Bisher gilt die tschechisch-slowakische Finanzgruppe Penta als Favorit für die A-Tec-Kauf, die befristete Offerte für den Kovats-Konzern gelegt hatte. Das Angebot wurde zuletzt bis Ende August verlängert. Darüber hinaus soll auch die Contor Industries für den Kovats-Konzern geboten haben. Contor wurde wenige Tage vor dem Auslaufen der  Angebotsfrist Ende Juni an der gleichen Firmenadresse wie die A-Tec gegründet. Weiters wird auch der pakistanische Milliardär Alshair Fiyaz als möglicher Investor für die A-Tec gehandelt.
 

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