Allianz steigert dank Sondererlösen Gewinn

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Die Allianz hat im zweiten Quartal vor allem dank Beteiligungsverkäufen unerwartet gut verdient. Der Konzerngewinn sei um 21 Prozent auf 1,87 Mrd. Euro geklettert, teilte Europas größter Versicherer mit. Analysten hatten im Schnitt mit 1,61 Mrd. Euro gerechnet.

Hauptgrund war die Verbesserung im nicht-operativen Geschäft - getrieben vom Aufschwung an den Börsen und den weggefallenen Belastungen durch die mittlerweile an die Commerzbank verkaufte Problemtochter Dresdner Bank. Die Allianz hatte sich zuletzt von Anteilen an der chinesischen Bank ICBC getrennt, Analysten schätzen den Buchgewinn für die Transaktion auf rund 700 Mio. Euro. Zudem wurde die Beteiligung am Hamburger Kosmetikhersteller Beiersdorf weitgehend abgebaut. Insgesamt erhöhte sich das nicht-operative Ergebnis auf 548 (Vorjahr 156) Mio. Euro.

Dank der kräftigen Erholung an den Aktienmärkten reduzierten sich zudem die Abschreibungen im zweiten Quartal spürbar - auf Wertpapiere insgesamt auf 144 (506) Mio. Euro, davon auf Aktien 112 (483) Mio. Die Allianz, die rund 1,1 Billionen Euro für sich und ihre Kunden anlegt, bleibt aber vorsichtig. Der Konzern sei vorbereitet auf weiter schwierige Zeiten mit niedrigen Renditen am Kapitalmarkt, sagte Vorstandschef Michael Diekmann.

Aktienquote weiter gesenkt

Der Löwenanteil der Gelder steckt in festverzinslichen Wertpapieren. Die Aktienquote wurde seit Jahresbeginn um zwei Punkte auf sieben Prozent zurückgefahren. "Unsere Kapitalausstattung bleibt auf hohem Niveau und unser niedriges Risikoprofil ermöglicht uns, potenziellen Marktverwerfungen standzuhalten", sagte Diekmann.

Im operativen Geschäft gibt es Licht und Schatten. Das Ergebnis im Tagesgeschäft lag mit rund 1,8 Mrd. Euro ein Viertel über dem ersten Quartal 2009, aber ein Drittel unter der Vorjahresperiode. In der Kernsparte Schaden/Unfallversicherung fiel das Ergebnis um 47 Prozent. Gründe dafür waren eine Häufung kleinerer Unwetterschäden sowie Großschäden wie das verheerende Erdbeben in Italien.

Die Schaden/Kosten-Quote lag bei verhältnismäßig hohen 98,9 Prozent. Das neue Segment Financial Services verzeichnete ein Minus von fast 50 Prozent. Hier wirkten sich die Anlaufkosten für die neue Allianz Bank negativ aus. Aufwärts ging es dagegen in der Leben- und Krankenversicherung, deren operatives Ergebnis sich um 41 Prozent verbesserte. Hauptgrund war hier die Börsenerholung.

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