Allianz will in CEE Marktanteile gewinnen

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Die deutsche Allianz-Versicherung will in Zentral- und Osteuropa Marktanteile gewinnen. Sein Ziel sei es, jedes Jahr um ein halbes bis ein Prozent stärker zu wachsen als der Markt, sagte der neue CEE-Chef des Allianz-Konzerns, Manuel Bauer.

CEE bleibe ein Wachstumsmarkt, neben Asien und dem Nahen Osten - wo die Allianz vor allem in Ägypten, im Libanon und in Saudi-Arabien präsent ist. Derzeit stammen 4 % des Allianz-Umsatzes aus CEE, jeder 10. Kunde ist dort zu Hause.

Rückgang vor allem währungsbedingt

Der Prämienrückgang in Osteuropa im vergangenen Jahr - von 4,2 Mrd. auf 3,6 Mrd. Euro - sei vor allem währungsbedingt gewesen, erklärte Bauer, allerdings seien durch die Wirtschaftskrise auch weniger Autos und damit auch Autoversicherungen verkauft worden. "In Polen ist das Leasinggeschäft um 70 %ent eingebrochen."

Im ersten Quartal 2010 liege man insgesamt leicht über dem Plan: "In Rumänien mussten wir Federn lassen, dafür waren andere Länder wie Russland oder die Slowakei besser als erwartet." Zu Jahresende werde man etwa auf dem Niveau von 2008 liegen, denn Einbruch von 2009 aber nicht ganz wettmachen können.

Wachsen will die Allianz vor allem organisch, konkrete Übernahmepläne gebe es derzeit nicht, aber ein Zukauf könnte etwa im Bereich Leben Sinn machen, erklärte Bauer. Im Sachbereich habe man in CEE einen Marktanteil von 10 %, im Bereich Leben liege er nur bei 8 %, weil man damit wesentlich später begonnen habe.

In jenen Ländern, wo die Allianz bereits Marktführer ist, würde eine Akquisition für Bauer nicht so viel Sinn machen - das wären Ungarn, die Slowakei und Rumänien. In Russland ist die Allianz nach eigenen Angaben die Nummer 5, in Polen, Tschechien und Kroatien Nummer 3 und in Bulgarien der zweitgrößte Player am Markt.

Vertreter verlieren an Bedeutung

Was sich künftig beim Versicherungsgeschäft ändern werde, sei der Vertrieb, ist Bauer überzeugt, Vertreter würden an Bedeutung verlieren. So würden beispielsweise in Korea bereits Versicherungen über Teleshopping verkauft, in anderen Ländern auch in Supermärkten. "Man muss die Kaufgewohnheiten der Kunden akzeptieren." Sehr wichtig seien Vertriebskooperationen mit Banken. "Darauf legen wir großen Wert, weil bei Lebensversicherungen der Vertrieb in Osteuropa über die Banken geht."

Die UniCredit sei in einigen Ländern bereits ein Partner, und besonders in Polen sei die Zusammenarbeit mit UniCredit beispielgebend. Dennoch sei man in Polen gerade dabei, eine eigene Bank aufzubauen, und auch in Ungarn und Bulgarien sei man mit eigenen Banken bzw. Bank-Beteiligungen vertreten.

Die Arbeitsabläufe will Bauer, der seit Anfang dieses Jahres die Allianz-Aktivitäten in Zentral- und Osteuropa sowie dem Nahen Osten und Nordafrika leitet, weiter optimieren. Eine Überlegung sei, das Rückversicherungsgeschäft in Bratislava zu konzentrieren, wo bereits die Buchhaltung für die ganze Region gemacht werde. Was die allgemeine Wirtschaftsentwicklung betrifft, ist Bauer vorsichtig optimistisch. "Wir sind schon dabei, interne Prognosen leicht nach oben zu korrigieren."

Allerdings werde man nicht mehr Wachstumsraten wie vor der Krise erreichen, man rechne für die nächsten Jahre mit einem jährlichen BIP-Wachstum von 3 bis 4 %.

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