Die Arbeitslosigkeit ist erstmals nach 17 Monaten wieder gestiegen.
Im August nahm sie leicht um 0,4 Prozent oder 849 Personen auf 219.247 zu. Die Zahl der Schulungsteilnehmer sank um 13,8 Prozent oder 8.651 Personen auf 54.214. Somit waren im August insgesamt 273.461 Menschen ohne Job.
Durch die Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung ist der Vorjahresvergleich allerdings verändert, erläutert das Sozialministerium am Donnerstag in einer Aussendung. Im August 2010 waren in Summe 281.263 Menschen ohne Job. Arbeitsfähige Mindestsicherungsbezieher, die keine Geldleistungen (Arbeitslosengeld, Notstandshilfe) vom AMS erhalten, werden nunmehr systematisch in die Arbeitsmarktpolitik einbezogen und scheinen daher als arbeitslos auf, heißt es.
Nach einzelnen Gruppen aufgegliedert ergibt sich folgendes Bild: Wie in den vergangenen Monaten ist die Arbeitslosigkeit bei Männern (insgesamt -4,4 Prozent oder -6.337 Personen) stärker gesunken als bei Frauen (-1,1 Prozent oder -1.465 Personen). Auch bei den Jugendlichen setzte sich der positive Trend fort. Im August waren 2,5 Prozent weniger arbeitslose Jugendliche registriert. Die Zahl der Lehrstellensuchenden sank ebenfalls - und zwar um 7,7 Prozent auf 7.656. Bei den über 50-Jährigen legte die Beschäftigung (+5,2 Prozent oder 35.000 Personen) stärker zu als die Arbeitslosigkeit (+4,8 Prozent oder 2.125 Personen).
Leiharbeiter-Arbeitslosigkeit steigt
Die Zeiten des Aufschwungs am Arbeitsmarkt scheinen nun wieder vorbei zu sein. Die Arbeitslosigkeit in der Industrie ist im August mit 11 Prozent zwar nach wie vor deutlich zurückgegangen, allerdings nicht mehr so stark wie in den vergangenen Monaten. Als "negativen Frühindikator" wertet das Sozialministerium den Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Leiharbeitern um 7,3 Prozent.
Auch die um 6,7 Prozent gesunkene Zahl an offenen Stellen deute auf eine leichte Abschwächung der künftigen Arbeitsmarktentwicklung hin, so das Ministerium.
Nach Branchen betrachtet ist die Arbeitslosigkeit auch im Handel (-2,5 Prozent), im Bau (-1,9 Prozent) und im Tourismus (-0,6 Prozent) gesunken, im Gesundheits- und Sozialwesen dagegen ist sie gestiegen (+5,2 Prozent).