AWD mit Problemen bei Bilanz 2008

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Auf den krisengeschüttelten Finanzdienstleister kommen weitere Troubles zu.

Die Wirtschaftsprüfer von BDO verweigerten AWD Österreich für die Bilanz 2008 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk, berichtete das "Format". Es könne nicht abgeschätzt werden, ob die Rückstellungen in Höhe von 2 Mio. Euro für die Schadenersatzansprüche ausreichen, so die Begründung.

Der AWD ist seit den mutmaßlichen Fehlberatungen beim Verkauf von Immofinanz-Aktien mit zahlreichen Anlegerklagen konfrontiert. Allein der Aktion des VKI haben sich rund 2.500 AWD-Kunden mit einem Gesamtschaden von etwa 30 Mio. Euro angeschlossen. Bisher hat der VKI zwei Sammelklagen mit einem Streitwert von zusammen rund 4 Mio. Euro eingebracht. Wenn es bis Jahresende keine Lösung gibt, will der Verein alles einklagen, sagte VKI-Chefjurist Peter Kolba.

Dass AWD nun mit 2 Mio. Euro zu wenig rückgestellt hat, sieht Unternehmenssprecher Hansjörg Nagelschmiedt nicht so. Zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung im Februar 2009 hätten weder AWD noch die Wirtschaftsprüfer abschätzen können, wie viele Anleger tatsächlich vor Gericht ziehen. Laut Bilanz sind in den 2 Mio. Euro "explizit auch die damit verbundenen Prozesskosten sowie Rechts- und Beratungsaufwendungen enthalten".

Im Jahr 2008 ist das EGT von AWD Österreich um 91 % auf 2,9 Mio. Euro eingebrochen - nach 32,5 Mio. Euro. Die Bilanzsumme ist von 86,8 Mio. Euro per Ende 2007 auf 51,3 Mio. geschrumpft. Die Abschlussprovisionen sind gegenüber dem Vorjahr um 45 % zurückgegangen.

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